Kollektiverziehung als Gemeinschaftskonzept am Beispiel der Gorki-Kolonie A.S.Ma


ISBN 9783656355113
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 2,0, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Pädagogische Konzepte von Gemeinschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: A. S. Makarenko gilt als einer der bedeutendsten Pädagogen der UdSSR. In den

Wirren des Ersten Weltkriegs und des Bürgerkriegs beteiligte sich Makarenko an

der Neuorganisation des Schulsystems im Gouvernement Poltawa. Als

Heimpädagoge entwickelte Makarenko in der nach dem russischen Schriftsteller

benannten Gorki-Kolonie eine Form der Kollektiverziehung mit dem Ziel einer

Erziehung einer allseitig entwickelten Persönlichkeit. Ausgehend von den

Theorien Rousseaus, Pestalozzis und anderer humanistischer Denker sollte

Makarenkos Erziehung gewalt- und hierarchienfrei stattfinden. Respekt vor dem

Zögling, verinnerlichte Disziplin, nützliche Arbeit und Selbstverwaltung waren die

Schlagworte Makarenkos Theorie. Die Resozialisierung jugendlicher Straftäter

sollte weniger nach theoretischen Mustern denn nach situativen Begebenheiten

und unter Gebrauch eines gesunden Menschenverstands im Kantschen Sinne

ablaufen. Andererseits wollte Makarenko auch nicht auf eine bestimmte

militärische Symbolik verzichten. Aus heutiger Sicht sicherlich befremdlich in der

Kindererziehung gehörten Kolonieflagge, militärische Ordnung und Signale, Rat

der Kommandeure und absoluter Gehorsam dem Kolonieleiter gegenüber zum

Alltag der Kolonisten.

Da die Lehren Makarenkos aus der ideologischen Sicht nicht unumstritten sind,

ist es nicht das Ziel dieser Arbeit, die Gorki-Kolonie ideologisch abzuurteilen. Viel

mehr soll es darum gehen, die Gorki-Kolonie als eine pädagogische

Gemeinschaft darzustellen, in der es ein bestimmtes Erziehungsideal gab, das

wiederum mit Hilfe bestimmter Methoden angestrebt wurde. Im nächsten Kapitel

wird die Entstehungsgeschichte der 1920 gegründeten Kolonie vorgestellt. Diese

ehemalige militärisch geführte Jugendstrafkolonie war die erste koedukative

pädagogische Einrichtung ihrer Art in der Sowjetunion überhaupt. Kapitel drei soll

sich mit dem bereits angedeuteten Menschenbild Makarenkos beschäftigen. Mit

welchen Methoden Makarenkos Erziehungsziele erreicht werden sollten, soll im

Kapitel 4 dargelegt werden. Hierarchien innerhalb des Kollektivs und

Selbstverwaltung seien an dieser Stelle genannt. Schließlich soll im letzten

Kapitel ein Fazit gezogen werden. Inwiefern unterscheidet sich Makarenkos

Konzept von denen im Seminar behandelten Gemeinschaftskonzepten?
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