Jürgen Moltmanns Lehre von der 'creatio ex nihilo' in seinem Buch 'Gott in der S


ISBN 9783346688057
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Studienarbeit aus dem Jahr 1988 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Proseminar Systematik Moltmann Gott in der Schöpfung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lehre von der creatio ex nihilo entstand im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt. Bei der Auseinandersetzung der christlichen Apologeten mit den Vertretern der Gnosis und vor allem mit den Anhängern der platonischen Philosophie war deren vorrangiges Interesse die Darstellung der Allmacht Gottes.



Die Vertreter der Gnosis hatten eine sehr negative Auffassung von der Welt; daher schrieben sie die Weltschöpfung anderen Göttern zu. Die Anhänger der platonischen Philosophie gingen dagegen von einer präexistenten Materie aus, die von Gott gestaltet wurde. Bei dieser Annahme spielte das Problem der Theodizee und die Gottesvorstellung eine entscheidende Rolle. Hermogenes lehnte zum Beispiel sowohl die Emanationslehre als auch die der creatio ex nihilo ab.



Um diese Reduzierung Gottes dogmatisch auszuschließen, wurde die Lehre von der Trinität entwickelt; sie unterscheidet zwischen dem streng transzendenten Sein des Vaters und der Weltimmanenz von Sohn und Geist, so daß der Mangel der Lehre der creatio ex nihilo quasi durch eine Erweiterung Gottes ausgeglichen wird.



Luther hat die Schöpfung "aus nichts" aus ihrer rein auf die Schöpfung beschränkten Anwendung herausgenommen und sie zur "'Kategorie' des Handelns Gottes schlechthin" gemacht. Damit deutet er diese Lehre aber soweit um, daß sie ihren ursprünglichen Charakter verliert und vor allem das soteriologische Handeln Gottes beschreibt.



In der neueren Theologie wird Gottes Schöpfung als Ausdruck seiner Gnade verstanden: "Bereits die Schöpfung der Welt bedeutet Gottes teilnehmende Selbstherablassung. Durch Hinzufügung eines übergeordneten Prinzips wird so die Lehre von der creatio ex nihilo qualitativ erweitert, indem sie in ein umfassendes theologisches System eingebettet wird.
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