Adonia Verlag: Jugend und sozialer Wandel - Findeiss, Frank - Bod

Jugend und sozialer Wandel

Akademische Schriftenreihe V147459
Bod
ISBN 9783640582204
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: mit Erfolg, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Der gesamte Komplex an Begrifflichkeiten, mit dem sich sozialer Wandel beschreiben lässt,

resultiert aus verschiedenen Theoriegebäuden innerhalb der Soziologie, die allesamt

unterschiedliche Konzepte hervorbringen1, daher lassen sich Begriffe wie u. a. Lebensstil,

Werte, soziale Ungleichheit, Identität, Individualisierung und Jugend, die in dieser Arbeit als

Zentralbegriffe in Bezug auf sozialen Wandel in Zusammenhang gebracht werden sollen, nur

schwer im einzelnen klar definieren.

Damit allerdings deren Bedeutung für die gegenwärtige soziologische Erforschung zum

sozialen Wandel deutlicher wird, müssen vor allem noch zwei grundlegende Faktoren näher

erläutert werden. Zum einen der jeweilige gesellschaftliche Hintergrund, auf dem

Veränderungen stattfinden, und zum anderen die damit einhergehende Situation der Jugend.

Zum ersten Punkt lässt sich eine Einteilung anführen, die zwar eine nicht wissenschaftlich

fundierte Bestimmung darstellt, aber doch in dieser Art allgemein akzeptiert wird. Es handelt

sich dabei um die verschiedenen Gesellschaftsformen von Vormoderne, Moderne und

Postmoderne, deren jeweils immanente soziale Strukturen durch den Wandel von der

Feudalgesellschaft zur Industriegesellschaft und damit durch den Prozess der

Industrialisierung bestimmt sind. Dabei war das Entstehen von einer Lebensphase wie der der

Jugend ein Nebenprodukt, das nun aber einen immer größeren Raum im gesellschaftlichen

Leben einnimmt, was man daran erkennt, dass die Gesamtkultur zunehmend

jugendkulturelle Elemente assimiliert und der jugendliche Gestus in andere

Lebensaltersstufen übernommen wird 2. Während es in der Feudalgesellschaft, in der das

Leben von geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung - beim Manne die Arbeit auf dem Felde,

bei der Frau die Arbeit im Hause - geprägt war, einer ausgedehnten Jugendphase ermangelte

und somit ein nahezu unmittelbarer Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter stattfand,

brachte die Industrialisierung das Faktum Freizeit hervor, das zu einem Moratorium der

Jugendphase führte. Mit diesem Moratorium sind soziale Anforderungen verbunden, denen

sich Jugendliche stellen müssen: die schrittweise Ablösung vom Elternhaus gehört ebenso

dazu wie die Wahl eines Ausbildungsgangs und eines Berufs; die eigene Geschlechterrolle

muss entwickelt werden, die Leistungsansprüche in Schule und Berufsausbildung gilt es zu

erfüllen.
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