J.W.M. Henning (1783-1868)


ISBN 9783986490515
Taschenbuch/Paperback
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Dieses Buch beschreibt Leben und Werk des zu Unrecht vergessenen

Theologen und Pädagogen Johann Wilhelm Mathias Henning (1783 - 1868)

aus dem pommerschen Rügenwalde, der 1809 zu den 17 Eleven gehörte,

die der Preußische Staat zu Pestalozzi nach Yverdon schickte, um dort die

Methodik des Schweizers zu studieren und später in Preußen umzusetzen.

Aus dem Schüler und Mitarbeiter wurde ein Freund Pestalozzis. Nach seiner

Rückkehr aus der Schweiz betätigte sich Henning im deutschsprachigen

Raum als einer der ersten Biographen und als unermüdlicher Multiplikator

der Pestalozzischen Ideen.

Kurz vor seinem Abschied aus Yverdon hatte Henning 1812 -gestützt auf Grundlagen

von Carl Ritter und Johann Georg Tobler- seine Methodik der Elementargeographie

vorgelegt, die Christian Wilhelm Harnisch dann 1816 in seiner Weltkunde aufgriff und

nun als Heimathskunde bezeichnete. Während Harnisch lange Zeit in der Schulgeschichte

als Vater der Heimatkunde galt, geriet Henning, in dem man den eigentlichen

Urheber sehen darf, zunehmend in Vergessenheit. Gemeinsam gründeten

Henning und Harnisch 1813/14 in Breslau einen der ersten deutschen Schullehrervereine;

als Autor lieferte Henning grundlegende Beiträge zu dem seit 1814 von

Harnisch und Krüger herausgegebenen Schulrath an der Oder, der erste(n)

professionelle(n) Lehrerzeitschrift im deutschen Sprachraum von uberregionale(r)

Bedeutung (Oelkers). - Von 1827 - 1851 steht Henning dem Königlichen Lehrerseminar

der Bezirksstadt Köslin in Pommern als Direktor vor, das er nach Pestalozzischen

Grundsätzen ausbaut und um eine kostenlose Modellschule für arme Kinder, eine

Kindertagesstätte und eine Sonntagsschule für Handwerker erweitert. Mit seinem

Elementarschulplan der Stadt Cöslin legt er 1828 dem Magistrat ein fortschrittliches

Entwicklungskonzept für die Volksschulen der Region vor; 1830 erscheint erstmals

(zunächst noch anonym) seine Pommersche Landes- und Volkskunde, die nicht

weniger als 25 Auflagen erreicht hat und den zeitgenössischen Lehrern, aber auch

seinen Landsleuten eine geographische und historische Faktensammlung und einen

komprimierten Uberblick uber ihre Region an die Hand gab und damit einen wichtigen

Beitrag zur Volksaufklärung leistete. 1834 gründet Henning nach dem Breslauer

Vorbild auch in Pommern einen ersten Lehrerverein als Institution des Erfahrungsaustausches

und der Fortbildung; ab 1835 gibt er in Köslin das Monatsblatt für Pommerns

Volksschullehrer heraus. Zu den Freunden und Kollegen Hennings gehören seit

Yverdon P.F. Theodor Kawerau (Schul- und Regierungsrat in Köslin) und K. A. Gottlieb

Dreist (Schulrat in Stettin). Zusammen werden die drei als das Pestalozzianische

Kleeblatt in der pommerschen Schulentwicklung des frühen neunzehnten Jahrhunderts

beschrieben. Am Beispiel des Seminars von Köslin liefert das Buch Einblicke in

die von der Erziehungswissenschaft lange vernachlässigte seminaristische Ausbildung

der Volksschullehrer im frühen neunzehnten Jahrhundert.
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