Ich habe den Zorn des Windes gesehen


ISBN 9783835354777
130 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 26.55
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Gedichte über Ortlosigkeit und den Verlust von Heimat, die in eindrücklichen Versen davon erzählen, was es bedeutet, wenn Wurzeln abgetrennt werden.



Heimat des Ich der Gedichte dieses Bandes ist die afghanische Hauptstadt Kabul, die 'traurigste Stadt der Welt', wie es in einem der Titel heißt. Diese Heimat ist nicht Ort des Glücks, vielmehr kann sie nur von außen erinnert, schreibend rekonstruiert werden, denn das Ich ist ihr fern und wirft die Frage auf, ob Heimat überhaupt ein Ort sei, 'darin zu leben'. Warum sich dort zumindest momentan nicht leben lässt, bringen die Verse über Krieg und Unterdrückung von Mädchen und Frauen näher.

In eindrucksvollen Bildern und Metaphern kreisen Mariam Meetras Gedichte um Fragen der Heimat, der Ortlosigkeit und des Exils.

Sie klagen Missstände an, erinnern sich Gleichzeitig aber auch auf zärtliche Weise an die Schönheit dieses Ortes.



Die Flucht



In jener Nacht

In der ich nicht einschlafen konnte auf deinen Händen

Brach ich auf

Entfernte mich von dir

Aber etwas ist in mir zurückgeblieben

Das täglich größer wird

Dann zweifle ich an den Abständen

Ich zweifle an den Grenzen und den Meeren

Die zwischen uns liegen

Je ferner ich dem Gestern bin

Desto mehr fällt dein Schatten wieder auf meinen.
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