Adonia Verlag: Holocaust und Mutterschaft in den Autobiografien Ruth Klügers - Dewitz, Claudia - Bod

Holocaust und Mutterschaft in den Autobiografien Ruth Klügers

'Ich bin keine zärtliche Mutter geworden'
Bod
ISBN 9783640761180
104 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 53.55
BOD folgt in ca. einer Woche
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 2,1, Humboldt-Universität zu Berlin (Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien), Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Kindheit, die das Vorstellungsvermögen strapaziert.1 Mit diesen Worten

beschreibt Ruth Klüger die Lebenserinnerungen, die sie in weiter leben und

Unterwegs verloren2 verarbeitet. Die erlebten Demütigungen und die Verfolgung

durch die Nationalsozialisten beschreibt sie vor dem Hintergrund ihrer familiären

Beziehungen mit besonderem Fokus auf die Beziehung zu ihrer Mutter Alma

Hirschel.

Der Holocaust3 bedeutet nicht nur eine Zäsur in der europäischen Geschichte,

sondern auch im Leben der Überlebenden. Für sie gibt es ein Leben vor und nach

dem Holocaust - eine Unterteilung, die häufig gebunden ist an Verlusterfahrungen:



Sie verloren ihre Freiheit, das Gefühl der Sicherheit, ihre Menschenrechte, den

sozialen Rückhalt, den Wohnort, ihre Mündigkeit, die physische und psychische

Integrität und den familiären Zusammenhalt. Denn die Vernichtungspolitik der

Nationalsozialisten zielte darauf ab, jüdische Menschen zu erniedrigen,

auszugrenzen, zu entmenschlichen und schlussendlich zu ermorden. In vielen Fällen

wurden sowohl Menschen ermordet als auch gezielt ihre Spuren verwischt - so als

hätten sie nie gelebt. Aus diesem Grund sind schriftliche Aufzeichnungen wie zum

Beispiel Memoiren von Holocaust-Überlebenden für das historische und kulturelle

Archiv so wichtig, denn sie tragen dazu bei, die Opfer zu individualisieren und die

gesamteuropäische Dimension des Holocausts zu verdeutlichen. Zusätzlich dazu

können sich in autobiografischen Erinnerungstexten über den Holocaust

verschiedene Aspekte wie zum Beispiel literarische Evokation, individuelle

Erinnerung, Historiografie und kollektives Gedächtnis.
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