Harmonie und Subjektivität. Klassische und romantische Tendenzen im dritten Akt


ISBN 9783668248960
44 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Philipps-Universität Marburg (Institut für neuere deutsche Literatur und Medien), Veranstaltung: HS: Goethes Faust II, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit Goethes Faust II. Dabei sollen der dritte Akt und insbesondere die

ArkadienSzene und die Figur Euphorion im Mittelpunkt des Interesses stehen. Ziel der

Analyse ist es, die von Goethe gegenübergestellten klassischen und romantischen Ideen und

Konzepte, die im dritten Akt in erster Linie von Helena und Euphorion verkörpert werden, mit

Bezug auf die klassische und romantische Theorie zu benennen und ihr Verhältnis zu

untersuchen.

Der dritte Akt des Faust II, der sich auf zeitlicher und räumlicher Ebene von der Antike (in der

Szene vor dem Palaste des Menelas zu Sparta), über das Mittelalter (in der Szene innerer

Burghof bis zu der idyllisch-harmonischen Arkadienszene erstreckt, kann aufgrund dieser

großen raumzeitlichen Sprünge zwischen den einzelnen Szenen nicht als einheitlicher und auf

einen kontinuierlichen, auf Aktion und Entwicklung der Handelnden Charaktere

konzentrierten Handlungsablauf verstanden werden. Auch eine Innenführung im klassischen

Sinne, d. h. die dramatische Darstellung persönlich beschränkten Leids, findet nicht statt. Da

der gesamte Faust II keine einheitliche Dramenhandlung enthält, kann er nicht aufgrund einer

ausschließlich textimmanenten Analyse von Handlung und Charakteren untersucht werden.

Die Breite des von Goethe behandelten Stoffes, die Tatsache, dass der Horizont des zweiten

Teils der Tragödie den Zeitraum von der Antike bis zur Neuzeit und sowohl Elemente antiker

Mythologie als auch des christlich geprägten Mittelalters und der durch Ökonomie, moderne

Kriegsführung und den sich selbst stets erweiternden, autonomen modernen Menschen

geprägten Neuzeit umfasst, legt eine über die Analyse von Handlung und Charakteren

hinausgehende Betrachtungsweise nah. Wichtiger sind die mythologischen, historischen und

kulturellen Entwicklungen, die der Faust II dramatisch darstellt und reflektiert. Die

Untersuchung dieser im Drama allgegenwärtigen historischen Entwicklungen und kulturellen

Strömungen dient nicht nur dem Verständnis, sie ist notwendig, um den hinter der

vordergründigen dramatischen Handlung verborgenen Inhalt zu erfassen. [.]
ZUM ANFANG