Im Mittelalter, etwa so zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert, entstanden Reiche und Territorien und vergingen auch wieder. Besonders deutlich machte sich das im mitteleuropäischen Raum bemerkbar. So ergab es sich auch in der Landschaft des heutigen Hegaus, der im Südwesten Deutschlands etwa durch Rhein, Donau, Bodensee und Schwarzwald eingegrenzt wird. Verschiedene Grundherrschaften bildeten sich hier, die Territorialpolitik war auch hier wie überall sehr kompliziert und dennoch für damalige Verhältnisse normal. Dieser Zustand wurde damals vielfach als "die Scherbenpolitik der karolingischen Gaugrafenschaft Hegau" bezeichnet. Politische und natürliche Grenzen durchzogen und durchziehen teilweise noch heute diesen alemannischen Raum in großem Maße.
All diese Herrschaftsgrenzen wurden markiert, zuletzt durch Grenzsteine. Anliegen dieses Buches ist es hauptsächlich, überlebte Grenzsteine, die diese Gebiete umgaben, als Anschauung darzustellen, heute werden sie als "historisch" bezeichnet. Es ist hier keineswegs beabsichtigt, alle noch vorhandenen Grenzsteine lückenlos und listenmäßig zu erfassen. Das sei den örtlichen Freunden der Kleindenkmale und deren Vereine vorbehalten. - Verschiedene Grenzsteine, deren Zeichen aufgrund ihrer Verwitterung nicht mehr genau erkennbar sind, werden vorzugsweise zeichnerisch dargestellt.
Die Darstellungen und Beschreibungen der alten Herrschaften beschränken sich nur auf das wesentliche Hintergrundwissen, sofern es für Grenzen und Grenzmarkierungen von besonderer Bedeutung ist.
Jede kurze Herrschaftsbeschreibung in dieser Schrift könnte ein eigenes Buch werden, so reichlich sind Quellen dieser Themen vorhanden. Allein weitere Ausführungen hätten auf diesem Raum keinen Platz mehr und könnten vom eigentlichen The