Gewaltkritik


ISBN 9783826072918
418 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 58.40
Wird für Sie besorgt
Politisch denkende Menschen sehen sich am Anfang des 21. Jahrhundert

mit einer Machtkonstellation und einem internationalen Aufstieg

des rechten Populismus und Autoritarismus konfrontiert, die Apologeten

des Fortschritts einige Jahrzehnte zuvor nicht mehr für möglich

gehalten hätten. Walter Benjamin hatte dagegen eine andere Idee von

politischem Fortschritt. Er besaß keine Illusionen darüber, dass das

faschistische Prinzip in einer anderen Konstellation wieder auftauchen

könne.

Damit bekommt gerade Benjamins sperriger Text 'Zur Kritik der Gewalt

' von 1921 einhundert Jahre nach seinem ersten Erscheinen eine

neue Aktualität zurück. Diese hängt auch damit zusammen, dass er

sich darin Gedanken über eine andere als eine rechte Kritik des Parlamentarismus

macht. Benjamin bildet damit einen Antipoden zu den

völkischen Vertretern einer Parlamentarismus-Kritik nach dem Ersten

Weltkrieg, die heute in einem neuen Gewand wiederkehrt. Benjamins

bisher kaum verstandene Vorstellung von Politik tritt erst deutlich

hervor, wenn man sie mit diesen heutigen Phänomenen verknüpft.

Der Kulturwissenschaftler Wolfgang Bock liest die Texte Schmitts,

Benjamins, Agambens und anderer auf diese Perspektive hin. Seinem

Buch liegen Vorlesungen und Diskussionen zugrunde, die er 2019 als

Gastprofessor an der Juristischen Fakultät von Göteborg in Schweden

gehalten hat.
ZUM ANFANG