Gebäude als System


ISBN 9783728135193
328 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 48.60
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Gelebte Zusammenarbeit durch Interdisziplinarität

Vorwort von Gabriela Christen

Die Hochschule Luzern hat 2009 beschlossen, sich mit vier Interdisziplinären

Schwerpunkten 01 ] zu profilieren und die Zusammenarbeit

der Departemente 02 ] mit ihrer grossen Spanne von Fachbereichen

zu unterstützen und nach aussen sichtbar zu machen. Diese

Strategie beruht auf der Einsicht, dass die Lösung unserer aktu-

ellen Probleme in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur nur

mit interdisziplinärem Denken und Handeln möglich ist, da die Zusammenhänge

immer komplexer und herausfordernder werden.

Für die junge - 1997 gegründete - Zentralschweizer Fachhochschule

mit ihren traditionsreichen Departementen war dieses Vorgehen

sehr sinnvoll: Durch die Interdisziplinären Schwerpunkte

konnte das Potenzial der Diversität der einzelnen Departemente in

gemeinsame neue Projekte einfliessen. Der Wissenskanon in der

jungen Institution war in der neu konturierten Hochschullandschaft

noch zu bilden, und anders als an den Universitäten mussten und

müssen sich die Fachbereiche vor allem auch im neuen Auftrag

der Forschung ihre spezifischen, anwendungsorientierten Themen

und Projekte erst erschliessen. Gerade der Auftrag der Fachhochschulen,

praxis und anwendungsorientiert sowohl zu lehren als

auch zu forschen, macht den Fokus auf die Interdisziplinarität unabdingbar.

Gleichzeitig stand hinter der Strategie, der Hochschule mit den Interdisziplinären

Schwerpunkten Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit

zu sichern, eine Utopie. Um eine solche Initiative zu starten und

zu finanzieren, gehört der Glaube, dass Neues und Relevantes entsteht,

wenn sich die Technikerin mit dem Künstler zusammensetzt

oder wenn der Wirtschaftsspezialist mit der Sozialwissenschaftlerin

und dem Designer forscht. Die Kultur der Hochschule Luzern

als einer mittelgrossen Fachhochschule begünstigt diese Formen

der Zusammenarbeit, und die Interdisziplinären Schwerpunkte haben

in den letzten Jahren massgeblich dazu beigetragen, dass das

Netzwerk zwischen den Forschenden und den Dozierenden in interdisziplinären

Projekten noch dichter geworden ist.

Der Interdisziplinäre Schwerpunkt 'Gebäude als System' unter der

Leitung von Elena Wilhelm hat diesen Glauben an die Kultur der

Interdisziplinarität verstärkt: Neue Netzwerke mit Forschenden aus

den verschiedenen Fachbereichen haben zu einer Vielzahl von Projekten

geführt, die in der vorliegenden Publikation dokumentiert

01 ] Die vier Interdisziplinären Schwerpunkte der Hochschule Luzern sind: Gesellschaftliche

Sicherheit und Sozialversicherungen, Tourismus und nachhaltige Entwicklung, Gebäude als

System und Creative Living Lab.

02 ] Die fünf Departemente der Hochschule Luzern sind: Technik & Architektur, Wirtschaft,

Soziale Arbeit, Design & Kunst, Musik.

Leseprobe aus: Elena Wilhelm, Ulrike Sturm (Hrsg.), Gebäude als System © vdf Hochschulverlag 2012

6 Vorwort

sind. Es sind vielfach Projekte, die sich in die neuen und neuesten

Forschungsgebiete hineinwagen, um herauszufinden, wie die Gesellschaft

und das Wissen von morgen zu gestalten sind.

Das inhaltliche Spektrum des Schwerpunkts 'Gebäude als System'

ist dabei weit gefasst: Es reicht von Städtebau, Siedlungsentwicklung,

Energiefragen und den Problemen der alternden Gesellschaft

bis hin zu Fragen der Visualisierungsmöglichkeiten, die uns die

neuen Technologien bieten. Die Themen wurden in regionalen Kontexten

angesiedelt oder beschäftigen sich mit den rasant wachsenden

Städten in China. Dass die Themen auch bei den nationalen

Institutionen der Forschungsförderung Anklang gefunden haben,

indem viele dieser Projekte mitfinanziert wurden, ist erfreulich.

Viel wichtiger jedoch sind die Signale, die gerade der Interdisziplinäre

Schwerpunkt 'Gebäude als System' an die jungen Studierenden

und Forschenden der Hochschule Luzern aussendet: Neue

Forschungsfelder und innovative Zugänge zu den aktuellen Problemen

entstehen häufig durch interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Die Kompetenz der Vernetzung über die eigene Disziplin hinaus

und der Wille zu aufwendigeren Formen der Zusammenarbeit lohnt

sich für alle, die die Zukunft unserer (Wissens-)Gesellschaften mitprägen

wollen.
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