Adonia Verlag: Frau Flach - Herrmas, Hariette - Epubli

Frau Flach

Frau Flach f*** fremd
Epubli
ISBN 9783754979228
428 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 39.60
BOD folgt in 3-4 Tagen
Ich bin in meinem Leben mit vier Maennern fest liiert gewesen, und wenn ich heute darueber nachdenke, kann ich behaupten, dass sie entweder viel juenger waren als ich, Spitzbuben, Alkoholabhaengige oder Fremdgaenger. Vier Maenner vom gleichen Typ!



Wo habe ich die nur alle aufgetrieben?

Ganz einfach!



Wie im Blindflug fand ich stets, den zu meinem unbewussten Muster passenden Partner. Unbewusst suchte ich mir Partner, die Probleme mit Alkohol hatten und demzufolge auch Probleme mit dem Rest ihres Lebens. Ich war die ideale Co-Abhaengige. Ich war diejenige, die diesen Menschen helfen musste, ihr Leben in Ordnung zu bringen und habe im gleichen Moment von diesen Maennern erwartet, die ja für meine Hilfe dankbar sein mussten, ein Loch in mir zu fuellen, was ich selber nicht kannte.



Nie wusste ich genau, wer ich bin, was mir gut tut oder fehlt, was ich will oder was ich nicht will, weil ich viel zu viel damit beschaeftigt war, diese armen Maenner zu aendern. Für sie die Verantwortung zu uebernehmen, genau das hielt ich fuer Liebe. Ohne, dass es mir damals bewusst war, konnte ich nur mit jemanden zusammen sein, wenn er mich brauchte und ich ihm helfen konnte.



Auch Anton wollte ich "nur" helfen. Anton war in den 10 Jahren unserer Beziehung mein Opfer genauso wie ich sein Opfer war, was die Angelegenheit für mich umso reizvoller machte. Die Attituede, Anton zu aendern, die ich all die Jahre als den Sinn meines Lebens verteidigte, um aus ihm einen reifen, verantwortungsvollen Menschen zu machen, war genauso falsch wie meine ganze Einstellung zum Leben, denn niemand traegt die Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen. Jeder hat das Recht und die alleinige Macht sein Leben so sinnvoll zu gestalten und so gründlich zu versauen, wie er es für richtig haelt.



Ich kann heute noch nicht so richtig beschreiben, wie sehr ich auf Anton fixiert war. Umso mehr er mich betrog, umso mehr kaempfte ich um ihn.
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