Adonia Verlag: Franz Kafkas 'Das Schloss' - Zionismus oder Assimilation? - Brenner, Felix - Bod

Franz Kafkas 'Das Schloss' - Zionismus oder Assimilation?

Akademische Schriftenreihe V56532
Bod
ISBN 9783638664622
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Geschlossene Welten- Kafka und Canetti, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die persönlichen Aufzeichnungen Kafkas wie seine Tagebücher und Briefe, ist seine intensive Beschäftigung mit seiner jüdischen Identität nicht zu übersehen. Sein Verhältnis zum Judentum war Zeit seines Lebens zwiespältig. Ständig war er zwischen strikter Ablehnung und besessener Neugierde gegenüber seinen religiösen Wurzeln hin und her gerissen.

Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die Probleme des Westjudentums auch in seine Werke Einzug hielten. Möglicherweise versuchte er, diese Schwierigkeiten durch ihre literarische Verarbeitung zu bewältigen. Besonders nahe liegend ist diese Vermutung bei seinem letzten Roman Das Schloß. Zu dem Zeitpunkt, als Kafka mit dem Verfassen begann, durchlitt er gerade eine Nervenkrise, die mit der Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Identität zusammenhing. Vermutlich wurde seine damalige Verzweiflung am Leben durch das Lesen eines antisemitischen Pamphlets, Hans Blühers Secessio Judaica, hervorgerufen.

Um die heftige Wirkung dieser Hetzschrift auf Kafka zu erklären, werden zunächst die wesentlichen Thesen Blühers dargelegt. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob es sich beim Schloß um Kafkas Antwort auf Blüher handelt. Daraus ergeben sich letztlich zwei verschiedene Lesarten. Einerseits kann der Roman analog zu Blüher als Beschreibung des Scheiterns der jüdischen Assimilation verstanden werden. Andererseits könnte Kafka auch den Zionismus als Lösung des jüdischen Problems thematisiert haben. Aus beiderlei Perspektive wird das Werk interpretiert.
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