Francisco de Goya: Die Giganten


ISBN 9783640864249
36 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institur für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Goya am Hof der Spanischen Könige, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema der vorliegenden Arbeit sind die beiden Giganten von Francisco de Goya, die in die

Zeitspanne zwischen 1808 und 1818 datiert werden und folglich in enger Verwandschaft zu den

Graphikzyklen und zu den schwarzen Bildern stehen.1

Während der Gigant des Gemäldes aus einer Quelle als el gigante hervorgeht2, fehlt dem

graphischen Blatt ein klarer Titel, und somit wird auch dieser üblicherweise als el gigante

bezeichnet. Um Verwechslungen zu vermeiden, werden in der vorliegenden Arbeit die beiden

Giganten mit der kämpfende Gigant und der sitzende Gigant bezeichnet. Obwohl im Prado das

Gemälde als el coloso3 betitelt wird, wird der Ausdruck Gigant dem des Kolosses vorgezogen, da

erstere Formulierung dem spanischen gigante am nächsten kommt und als el gigante aus einer

Bestandsaufnahme hervorging und nicht als el coloso.

Klarheit über die Intention Goyas mehrdeutig geprägte Giganten zu geben, ist ein schweres

Unterfangen, das viele Irrwege birgt. Für die Interpretation der beiden Giganten ist es der

Forschung bis heute nicht gelungen, übereinstimmende und zufriedenstellende Deutungsansätze zu

finden. Es werden sich widersetzende Deutungen angestellt, die sich im historisch-politischen und

sozialen Hintergrund ansiedeln, oder den biographischen persönlichen Hintergrund Goyas zu

durchleuchten versuchen. Psychologisierende Ansätze werden der Vollständigkeit halber angeführt,

jedoch sei bemerkt, dass diese kritisch betrachtet werden müssen und nicht ausschließlich für eine

Interpretation angewendet werden sollten.

Holländers Aufsatz zu den Giganten ist der einzige, der sich ausführlicher mit ihnen

auseinandersetzt - zumindest von der Literatur ausgehend, die in der Arbeit angeführt wird. Er

verfasste diesen anlässlich der Ringvorlesung Meisterwerke der Literatur4 oder besser gesagt, der

Kunstliteratur, in dem er die verschiedensten Interpretationsansätze anführt, diese abwägt und

weiterreichende Deutungen anstellt. Die Entscheidung für das Ausarbeiten dieses Aufsatzes

entspringt dessen Ansicht, dass die Giganten Goyas Meisterwerke darstellen und somit

ausführlicher besprochen und diskutiert werden müssen.5 Um der Frage auf den Grund zu gehen,

warum sie Meisterwerke sind und um mehr Aufschluss über die Bedeutung der Giganten zu

erlangen, werden sie im Kontext weiterer Werke Goyas und seiner Zeitgenossen betrachtet. [.]
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