Adonia Verlag: Fiktionalität und Erzählen im 'Parzival' Wolframs von Eschenbach - Holz, Martin - Bod

Fiktionalität und Erzählen im 'Parzival' Wolframs von Eschenbach

Akademische Schriftenreihe V114555
Bod
ISBN 9783640155040
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Dem Roman der Moderne und Postmoderne sind als ihm exklusiv

zukommende Merkmale Metafiktionalität, Autoreflexivität und

Intertextualität attestiert worden. Bereits eine kursorische Lektüre von

Wolframs Parzival genügt, um diese Phänomene auch für einen

mittelalterlichen Text - man mag ihn nun als Artusroman, als höfischen

Roman oder als höfisches Epos bezeichnen - in einem Grade

nachzuweisen, der frappiert und insofern einer Erklärung bedarf. Dabei

fallen insbesondere diverse Kommunikationsprozesse ins Auge: Der Erzähler

adressiert mehrfach das Publikum, spricht andere Autoren an,

unterhält sich mit allegorischen Figuren (vrou minne, vrou witze und vrou

âventiure), stellt poetologische Reflexionen an, die er en passant oder auch

engagiert dem Rezipienten mitteilt, und inszeniert fortwährend sowohl

diesen Kommunikationskomplex als auch sich selbst und sein Erzählen.1

Dadurch verändert er den Fiktionalitätsgehalt des Werks, irritiert den

Leser bzw. Hörer kontinuierlich, posiert, kokettiert mit seiner

vermeintlichen Inkompetenz und relativiert etliche Aussagen.2 Die

Komponente des Spiels ist evident, jedoch kommen ein taktischer und ein

epistemischer Aspekt hinzu. Das "Koordinatensystem aus Erzählmaske

und Erzählhaltung"3 dient, so meine erste These, weniger einer

Etablierung der Epik gegenüber dem Minnesang4 als vielmehr dazu, das

Publikum in einen intellektuellen Agon zu verwickeln und zugleich eine

Reflexion zu initiieren, die das Problem der Wahrheit und potentiell auch

das der Autorkonstitution zum Gegenstand hat.



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