Extremismus im Namen der Religion


ISBN 9783844013979
193 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Galt Indien im Westen lange als multi-kulturelle, tolerante und friedliche Gesellschaft, rückte mit den indischen Atomtests im Jahr 1998 ein beunruhigendes Phänomen ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit: der Hindu-Nationalismus. Die Demonstration nuklearer Zerstörungsmacht war eine der ersten Handlungen der gerade ins Amt gekommenen Bundesregierung unter Führung der hindu-nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) und führte zu Spekulationen, dass die nach Einwohnern größte Demokratie der Welt in einen fundamentalistischen Gottesstaat abgleiten könnte.

Der Atomtest war nur der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die in den frühen 1980er Jahren begann und die einstige Wahrnehmung des Hinduismus als einer toleranten Religion ernsthaft in Frage stellt.

Brutale Gewalt gegen religiöse Minderheiten ist längst keine Einzelerscheinung mehr. Allein die Übergriffe auf Muslime im Bundesstaat Gujarat im Jahr 2002 forderten innerhalb weniger Tage über 2.000 Menschenleben. Dazu werden Christen in ganz Indien bis in die Gegenwart Opfer fanatisierter Hindus. Dieses Buch basiert auf einer wissenschaftlichen Untersuchung im Fachbereich Internationale Politik an der Hochschule für Politik München. Es analysiert, wie der Hindu-Nationalismus die indische Demokratie in ihrem Bestand gefährdet und der daraus resultierende Extremismus die pluralistische Gesellschaft des Landes für immer in ihrem multikulturellen Kern verändern könnte.
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