Ethnische Säuberungen als Zeichen der Moderne - das Beispiel Griechenland/Türkei


ISBN 9783640156030
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,3, Universität Konstanz, Veranstaltung: Die Krise der Demokratien in der europäischen Zwischenkriegszeit 1919-1938, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 20. Jahrhundert stellt einen Wendepunkt im Umgang von

verfeindeten Staaten miteinander dar, ethnische Säuberungen treten auf als

neuer Ansatz, um Problematiken dauerhaft zu beheben. [.]

Den Anbeginn dieser Entwicklung kennzeichnete der

Bevölkerungstransfer zwischen der Türkei und Griechenland, den der Vertrag

von Lausanne vom 24. Juli 1923 rein rechtlich regelte, der in der praktischen

Umsetzung Leid, Tod und traumatisches Erleben über viele Menschen brachte.

Diese Arbeit geht der Frage nach, inwieweit ethnische Säuberungen als

Zeichen der Moderne zu sehen sind. Um hier Antworten zu finden, sind in

einem ersten Schritt Begriffs-Bestimmungen unerlässlich. Wie lässt sich

Moderne definieren? Was sind ihre Begleit-Erscheinungen? Wie bildet sich

innerhalb dieses Begriffs die Problematik von Rasse und Ethnie aus in einer

globalen Betrachtung? Und wie sehen Lösungsansätze im Spiegel der

Zeitgenossen aus? Wie sollte Frieden, wie auch immer er einseitig definiert war,

aussehen?

Nach den Begriffs-Bestimmungen folgt eine Aufstellung der zentralen

Thesen, die Michael Mann und Norman Naimark zum Problem der ethnischen

Säuberungen im 20. Jahrhundert erarbeitet haben.5 Ihre Arbeiten stellen die

Prozesse moderner Nationenbildung in Zusammenhang mit der Definition von

Nation/Ethnie/Volk/Rasse und den sich ableitenden Abgrenzungen von dem Teil

der Bevölkerung, der nicht vom Raster der Definition erfasst wird. Von der

Separation der sich gegenüberstehenden Gruppierungen hin zum Genozid, den

die überlegene Gruppe - überlegen im Sinne von zahlenmäßiger Mehrheit oder

besserer Bewaffnung - an der Minderheit verübt, verlaufen schmale Grenzen.

Der Genozid muss nicht stattfinden im Rahmen von Bevölkerungstransfers,

aber die Eskalation schwingt als drohendes Beiwerk immanent mit.

In einem letzten Teil untersucht diese Arbeit, inwieweit die bis dahin

aufgestellten Thesen und Definitionen auf den Konflikt zwischen Griechenland
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