Adonia Verlag: Esskultur im Mittelalter - Burger, Eva-Maria - Bod

Esskultur im Mittelalter

Akademische Schriftenreihe V182163
Bod
ISBN 9783656055549
104 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 53.55
BOD folgt in ca. einer Woche
Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mensch ist, was er ißt formulierte Ludwig Feuerbach 1850 in seiner Besprechung einer Schrift des niederländischen Arztes und Physiologen Jakob Moleschott. Wird dieser berühmt gewordene Ausspruch heute zitiert, dann meist nicht um Feuerbach darin zuzustimmen, dass der Mensch nur aus dem bestehe, was er über die Nahrung zu sich nimmt. Vielmehr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Nahrung in die meisten Dimensionen menschlichen Lebens hineinwirkt: körperlich, psychisch, sozial, wirtschaftlich und auch politisch.

Die letzten drei dieser Dimensionen machen bewusst, dass sich Fragen des Essens und Trinkens auch auf die Gestaltung einer ganzen Gesellschaft auswirken können. Jede Gesellschaft, jede Kultur hat ihre eigenen Vorstellungen über die Genießbarkeit verschiedener Lebensmittel, deren Zubereitung, über Nahrungsmitteltabus, Rituale, Tischsitten et cetera, die über Generationen weitergegeben werden. Deshalb wandelte die Soziologin Dr. Eva Balösius den bekannten Satz Feuerbachs zu Gesellschaften sind so, wie sie essen ab.

In den meisten Sozial- und Kulturwissenschaften repräsentiert Essen nur ein Randthema, dessen psychische, kulturelle und soziale Qualitäten erst seit einigen Jahrzehnten untersucht werden. Doch die Betrachtung dieser Aspekte ist meiner Auffassung nach - in Anlehnung an Barlösius Aussage - auch für ein umfassenderes Verständnis historischer Gegebenheiten, insbesondere der Sozialgeschichte, unabdingbar. Gerade Gesellschaften und Kulturen, die uns historisch fern liegen, können durch ihre Ess- und Trinkgewohnheiten in anderer Qualität erfasst und verstanden werden, als dies die Fixierung auf politische Ereignisse zu leisten vermag. Diese Arbeit widmet sich deshalb der Thematik des Essens und Trinkens im Mittelalter. Nach einer kurzen Betrachtung der Inhalte des Begriffs der Esskultur werden zu diesem Zweck Genese, Bestimmungsfaktoren, wichtige Lebensmittel sowie Tischsitten und die Bedeutung gemeinsamen Essens als Ausdruck der Teilhabe eines Individuums an der Gemeinschaft dieses Zeitraumes dargestellt.
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