Erzählung zur Sache


ISBN 9783966390781
680 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 32.05
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Stephanie Bart folgt in ihren Romanen der Spur des Widerstands. Auch in der Erzählung zur

Sache widmet sie sich dem Widerspruch zwischen dominanten gesellschaftlichen Kräften

und ihren Antipoden, hier: Gudrun Ensslin.

Wir tauchen ein in die Atmosphäre der Bundesrepublik des Jahres 1972 und verfolgen aus

der Subjektive von Gudrun Ensslin, was es bedeutet, wenn sich ein junger Mensch mit einem

intakten Gewissen dazu entscheidet, die faschistische Kontinuität der Bundesrepublik nicht

hinzunehmen.

Mit ihrer Sprache, deren Wucht wir aus der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss kennen,

lässt die Autorin in einer trommelnden, singenden, rhythmischen Komposition aus historischem

Dokumentenmaterial und Schlusselzitaten der linken Theorie die Figur der Gudrun

Ensslin vor unserem inneren Auge lebendig werden: von den bunten, gewaltfreien Protesten

in der APO uber die Baader-Befreiung (Grundung der RAF) und die 5 ½ Jahre ihrer Inhaftierung

bis zu ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 18. Oktober 1977.

Stephanie Bart knupft im Spiegel dieser Figur an eine gesellschaftliche Perspektive an, die

nicht erst seit Heine, Buchner, Benjamin oder Brecht auf das gute Leben fur alle zielt, das der

Mensch, laut Schiller, nur da zu leben imstande ist, wo er spielt.

Spielerisch entfesselt Stephanie Bart in der Erzählung zur Sache ein Denken, in dem der immerzu

bemuhte, aber nie verwirklichte Begriff der Wurde des Lebens endlich laufen lernen

könnte: auf eine Zukunft zu, in der niemand zuruckgelassen und das Ökosystem instand gehalten

wird, denn es ist fünf nach zwölf!
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