Eine der ruhigsten und dem Gesetze folgsamsten Städte[.] des Königreichs? Sicher


ISBN 9783656202448
112 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte / Lehrstuhl für Landesgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Sicherheit und sein Antagonismus Unsicherheit haben nicht erst

nach den Anschlägen des 11. September 2001 eine besondere Beachtung in den

gesellschaftlichen Resonanzkörpern Presse, Medien und Politik gefunden,

sondern waren schon vorher dazu geeignet, Ängste zu wecken, Befürchtungen

hervorzurufen und Besorgnis zu evozieren. Dass sich mit dem Schlagwort

Unsicherheit besonders nachhaltig politische Stimmungen erzeugen lassen und

parteipolitisch ausgenützt werden, ist nicht nur der Wahlkampfpropaganda

geschuldet, sondern gründet vielmehr auf einer Grundtendenz der modernen

Gesellschaft. Das Gefühl in einer unsicheren Gesellschaft zu leben hat in den

letzten 30
40 Jahren stark zugenommen, wie man aus Meinungsumfragen des

AllensbachInstituts von 1991 schließen kann.1 Auch im ausgehenden 19.

Jahrhundert wird immer wieder über die Zunahme von Unsicherheit geklagt;

nur die auslösenden Momente für dieses Gefühl sind z. T. verschieden. Heute

wecken die drohende Arbeitslosigkeit, der übermäßige Zuzug von Ausländern und

die steigende Kriminalität Unsicherheit, im 19. Jahrhundert waren es die

Landflucht in die Städte, die Sittenlosigkeit in den expandierenden urbanen

Zentren und der Gegensatz zwischen besitzender und arbeitender Klasse. Obwohl

objektiv betrachtet immer mehr Risiken und Bedrohungsfaktoren im Lauf der

Jahrzehnte und Jahrhunderte beherrschbar gemacht wurden, beispielsweise durch

die Schaffung von Versicherungen (z. B. gegen Arbeitslosigkeit, gegen Brände

schon im 18. Jh.) und die Gründung von Polizeien und Gendarmerien (z. B. zur

Kriminalitätsbekämpfung), nimmt das Bedürfnis nach Sicherheit nicht ab, sondern

eher zu. [.]



1 Vgl. Ekkehard Lippert et al. (Hrsg.): Sicherheit in der unsicheren Gesellschaft, Opladen 1997, S.

7.
Im Datenreport 1999 konstatiert HeinzHerbert Noll basierend auf Daten von 1998, dass [i]m

Vergleich mit anderen Aspekten der Lebensverhältnisse [] die Zufriedenheit mit der öffentlichen

Sicherheit ausgesprochen niedrig ist, obwohl seit 1993 die Zufriedenheit in diesem Bereich

tendenziell steigt. Heinz-Herbert Noll: Öffentliche Sicherheit und Kriminalitätsbedrohung. In:



Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Datenreport 1999. Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik

Deutschland, [= Schriftenreihe der BpB; Bd. 365], Bonn 2000, S. 521 - 529, hier: S. 521.
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