Ein Musenhain am stillen Seegestade


ISBN 9783826069062
252 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Die Halbinsel Hertenstein, gelegen im Vierwaldstättersee westlich von Weggis, eine zwanzigminütige Schiffsreise von Luzern entfernt, war längst vom Tourismus entdeckt, als die Bauleute auf den Tanzenberg zogen, um mitten in einem Kastanienhain die hölzernen Provisorien eines griechischen Amphitheaters aufzuschlagen. Glück und Ende des ersten klassischen Freilichttheaters der Schweiz währten durch sechs Sommer der Jahre 1909 bis 1914.

Das international beachtete Theaterexperiment bot eine Projektionsfläche für Erwartungen und Sehnsüchte vielfältiger Art. Ihren Anhängern erschien die von der geschichtsmächtigen Landschaft der Tell-Sage umgebene Spielstätte als ein magischer Ort. Die zivilisationskritischen Tendenzen traten offen zu Tage, wenn sich das Freilichttheater als kultisches, rauschhaft erlebtes Fest feierte. Thematisiert werden die Rezeption der Antike und die Wendung gegen die zeitgenössische Moderne. Zum kulturellen Umfeld der Naturbühne zählen die Schweizer Heimatschutzbewegung ebenso wie das Theaterleben Luzerns und der Innerschweiz. Eingewoben in die Darstellung sind Reiseberichte von Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Walter Benjamin, Max Brod und Franz Kafka. Ein unterhaltsam verfasstes, reich illustriertes Theaterbuch zur Schweizer Kulturgeschichte in der Belle Époque.
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