Ein Aussenseiter macht Berlin bemerkbar


ISBN 9783639843897
88 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Gefragt wird nach dem Berlin-Bild in Siegfried Kracauers Straßen in Berlin und anderswo, worin der Autor etliche seiner für das Feuilleton der Frankfurter Zeitung zwischen 1921 und 1933 geschriebenen journalistisch-poetisch-philosophischen Prosaminiaturen über öffentliche Räume in Berlin und anderen Städten Europas versammelt hat. Fünf repräsentative Berlinchroniken aus dieser Anthologie wurden in vorliegender Untersuchung einem close reading unterzogen. Der Erzähler durchstreift die Großstadt weniger als Flaneur denn als gewöhnlicher Passant, der aber mit ungewöhnlicher Scharfsicht und Einfühlung der Bedeutung scheinbar unbedeutender Alltagsphänomene, Dinge und Menschen nachgeht und daraus Erkenntnisse über das gesellschaftliche Ganze gewinnt. Durch seinen filmischen und aufklärerischen Blick auf ein unbemerktes Berlin hat Kracauer mehr als Berlin bemerkbar gemacht, denn diese Stadt ist Metonymie und Metapher des Lebens in der Moderne, der Beschleunigung und des Erinnerungsverlustes, der Glücksuche und der Illusion, ein Barometer wirtschaftlicher und politischer Konjunkturen, barbarischer und zivilisatorischer Tendenzen, die mit ihren Folgen bis in unsere Gegenwart reichen.
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