Die letzten Mythen


ISBN 9783837920468
363 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Betrachtet man die wissenschaftliche Literatur zu Franz Kafka, lässt sich nicht übersehen, dass sich nur sehr wenige Veröffentlichungen methodisch mit dessen Nähe zum Mythos befassen. Das ist erstaunlich, wird Kafkas Werk doch häufig in Verbindung mit Mythen genannt, und das nicht nur, wenn Ödipus als Archetyp oder Sisyphos als existenzialistische Leitfigur ausgemacht werden.



Indem Gerhard Oberlin einen anthropologischen Mythenbegriff entwickelt, um damit mythische Strukturen, Motive und Rituale in Kafkas Texten zu analysieren, schließt er diese Lücke im Rezeptionsdiskurs. Gestützt auf psychologisch-psychoanalytische Theorien des Spiels und der Imagination, angereichert mit kulturwissenschaftlichen Erkenntnissen über Funktion und Geschichte der Mythen, wird die Eigenart von Kafkas Symbolik und des induzierten Textrituals untersucht und als performative »Arbeit am Mythos« (Hans Blumenberg) bestimmt.



Erstmals werden auch die mystischen Einflüsse auf das Spätwerk und deren Verwurzelung im Orpheus- und Prometheusmythos herausgearbeitet. Kafkas ungeschriebene Ästhetik erhält in dieser mythopoetischen Studie deutlich mehr Kontur, als dies bisher zu erkennen war.
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