Adonia Verlag: Die (Selbst-)Darstellung des Adels im höfischen Roman - Bock, Martin - Bod

Die (Selbst-)Darstellung des Adels im höfischen Roman

Akademische Schriftenreihe V265541
Bod
ISBN 9783656552635
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Sonstiges, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Exempla mediaevalia - Höfischer Roman, Ritterroman, Fantasy-Literatur. Zur Blüte, Verwilderung und Neuformierung eines Genres, Sprache: Deutsch, Abstract: Für die realen Lebenswelten, die den höfischen Roman in seiner Entstehung und Wirkung beeinflussten, haben sich sowohl Geschichts- als auch Literaturwissenschaft schon früh interessiert. Dabei ist seine Funktion in der Feudalgesellschaft häufig als deren Selbstdarstellung

erkannt worden; Erich Auerbach schreibt: Die Selbstdarstellung des feudalen Rittertums in seinen Lebensformen und Idealvorstellungen ist die

eigentliche Absicht des höfischen Romans.

Ausgehend von dieser Pointierung Auerbachs macht sich die

vorliegende Arbeit die Darstellung des Adels bei Chrétien de Troyes

zum Thema, mit dem Ziel, die Intention des höfischen Romans

hinsichtlich seiner unterstellten ideologischen Funktion zu beurteilen.

Weil in diesem Zusammenhang eine Diskussion des Ideologiebegriffs

den Rahmen sprengen würde, werden darunter hier die individuellen

und sozialen Idealvorstellungen einer Schicht verstanden.

Zunächst sollen kurz die äußeren Lebensformen des Adels in Form

eines Epochenüberblicks und einer Analyse der Gesellschaftsordnung

erinnert werden; daran schließt sich eine Darstellung der

Feudalideologie des 12. Jahrhunderts an, in deren Mittelpunkt das

ritterliche Ideal und seine Verarbeitung durch die Literatur seiner

Blütezeit3 stehen. Sie wird mit der im ersten Kapitel erschlossenen

historischen Realität kontrastiert werden. Dann soll die

Adelsdarstellung vor allem in Chrétiens erstem Roman Erec et Enide

untersucht werden; zwar eignen sich grundsätzlich alle Werke

Chrétiens zu diesem Zweck, wenn man sich auf die geistige Seite der

feudalen Idealvorstellungen konzentriert. Weil aber nur der Erec die

wirtschaftlichen Verhältnisse seiner Akteure erörtert, ist er auch für die

materielle Seite und somit insgesamt bevorzugt heranzuziehen.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll dann abschließend die Frage

der Funktion des höfischen Romans anhand verschiedener

Forschungsmeinungen erörtert werden, wobei vor allem der Aspekt

der funktionalisierten Selbstdarstellung interessiert.
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