Die Ritterfiguren in Konrad von Würzburgs Herzmaere und Heinrich von Kempten


ISBN 9783640677214
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.70
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Minne und Freundschaft in den Erzählwelten Konrads von Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Autor Konrad von Würzburg, dessen Darstellungen des Rittertums in dieser Arbeit

interpretiert werden sollen, gilt als klassischer Autor der deutschen Literaturgeschichte von

der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis in das 15. Jahrhundert hinein. Denn kein anderer

Autor dieser Zeit hat ein quantitativ derart umfangreiches und gattungsmäßig so breites und

differenziertes OEvre hinterlassen. Zu seinen zahlreichen Dichtungen zählen Leichs,

Sangsprüche und Lieder. Zudem war von Würzburg ein gefragter Berufsdichter zahlreicher

Lied, Lob und Erzähldichtungen, erkennbar daran, dass seine Auftraggeber oftmals

entweder im Epilog oder im Prolog genannt waren. Zu seinen Auftraggebern zählten unter

anderem Grafen und Dompropste.

Trotz der damit gezwungenermaßen gesteuerten Auswahl der Gattung und der

Themenstellungen war auch der Erfolg seiner Verserzählungen sehr groß. So sind noch heute

bis zu elf Handschriften erhalten geblieben, denen Konrad von Würzburg nachweislich als Autor zugeordnet werden kann.

Für die Interpretation von literarischen Darstellungen des mittelalterlichen Rittertums, wie sie

in dieser Arbeit vorgenommen werden sollen, ist von Würzburg jedoch nicht nur wegen

seiner Popularität geeignet. Vielmehr ist es seine elegische Sehnsucht nach der vergangenen,

ritterlichhöfisch bestimmten Welt, die in seinen zum Teil thematisch höchst individuell

geprägten Verserzählungen deutlich hervortritt. Und obwohl ihm bewusst war, dass seine

persönliche Idealwelt der Staufischen Klassik politisch, gesellschaftlich und künstlerisch nicht

mehr realisierbar war, versuchte er auch seinen bürgerlichen Lesern hövescheit als

verpflichtende Aufgabe vorzustellen.

Diese starke persönliche Affinität und Hinwendung zum Ritterlichen ist es daher, die seine

Dichtungen als Basis für eine Interpretation des Ritterbildes im Mittelalter prädestinieren.

Da die beiden Mären Heinrich von Kempten und Das Herzmaere sowohl typische

Auftragsarbeiten als auch typische Zeugnisse der Affinität von Würzburgs zum Rittertum sind, wurden sie für diese Arbeit zur Interpretation der Ritterdarstellungen von Würzburgs

ausgewählt.
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