Als die Reisbeschreibungen des Herrn Kohl 1841 erschienen, befanden sich die verurteilten Dekabristen - Russlands Adelsrevolutionäre - gerade auf Ansiedlung in Sibirien oder kämpften im Kaukasus. Vieles, was für sie Alltag war, ist für den deutschen Privatlehrer und Reisebuchautor Kohl ausgesprochen interesseant. Dem Leser des 21. Jahrhundert geben seine Beschreibungen noch immer eine lebendige Vorstellung des einstigen Russland, wie es auch der Poet Alexander Puschkin kannte und liebte. Besonders ausführlich schildert er u.a. das Zeremonial orthodoxer Gottesdienste und berichtet von Klöstern, die inzwischen Geschichte sind.