Die Qingzang-Bahn. Wirtschaftlicher Ertrag und geopolitische Vorteile des Bahnba


ISBN 9783640364435
112 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 53.55
BOD folgt in ca. einer Woche
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Sonstiges, Note: keine, Ludwig-Maximilians-Universität München (Fach Sinologie Department für Asienstudien), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird das letzte chinesische Eisenbahnprojekt dargestellt,

dass zur Einheit des Streckensystems in China gefehlt hatte. Die Anbindung der

Autonomen Region Tibet war seit den 50er Jahren Vorhaben der Kommunistischen

Partei China (KPCh) und Tibet das einzige Gebiet, welches nicht mit der Hauptstadt

Beijing verbunden war.

Im Jahre 2006 gelang nach vierjährigen Bauarbeiten die Fertigstellung der

Eisenbahnlinie unter öffentlichem Interesse und Kritiknahme aus dem Ausland. Die

chinesische Berichterstattung über Finanzierung, Umweltverträglichkeit und Nutzung

des Zuges differenzierte stark von den tibetischen und den ausländischen Nachrichten.

Die territoriale Anbindung Tibets an die Volksrepublik (VRCh) durch direkten

Schienenanschluss besitzt Auswirkungen auf viele Bereiche. Im Rahmen dieser

Untersuchung werde ich den Fokus auf den Ertrag der Bahn im (geo-)politischen und

wirtschaftlichen Bereich richten. Dazu gehören in erster Linie die politischen Vorteile,

die sich für die KPCh ergeben, unter deren Finanzierung das Projekt verwirklicht

wurde. Der ökonomische Gewinn der Zugstrecke wird in Hinblick auf das

Transportsystem Chinas und dessen Effizienz überprüft.

Die Konflikte zwischen Tibetern und chinesischen Siedlern in Lhasa, die im März

dieses Jahres begannen, machten die Einreise zur Forschungsarbeit vor Ort und Fahrt

mit der Qingzang-Bahn unmöglich. Kurz nach den Ausschreitungen

innerhalb der Bevölkerung wurde von der chinesischen Regierung keine Art von Visa

mehr vergeben und die im Autonomen Gebiet Tibet (Tibet Autonomous Region, TAR)

lebenden Ausländer verwies man des Landes. Durch dieses Ereignis konnten die für

diese Untersuchung geplanten Interviews mit chinesichen Siedlern und tibetischen

Einwohnern nicht stattfinden. Um trotzdem den Aspekt der Bevölkerungsstimmen zu

integrieren, ist das Interview mit Geshe Tsondue Gyatso, einem tibetischen Exilmönch,

am Ende der Arbeit beigefügt.

Umfassende Publikationen zum Bau der Qingzang-Bahn liegen bisher nicht vor. Der

Einblick in Archivmaterial hat sich nach dem Einreiseverbot in die TAR seit April 2008

und den Visumbeschränkungen auch für China in diesem Zuge als ausgeschlossen

herausgestellt. [.]
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