Die Privilegierung der Kirchen im deutschen Bildungswesen


ISBN 9783640866588
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vom Staate ausdrücklich aufgenommenen Kirchengesellschaften haben die Rechte privilegirter

Corporationen. (Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten: Zweyter Theil / Eilfter Titel

/ Erster Abschnitt § 17 - S.549)



Die Privilegierung der Kirchen im Bildungswesen Deutschlands (für diese Arbeit insbesondere der

Preußischen Staaten in ihren Vorgängern und Nachfolgern) ist in ihren Funktionen, Strukturen und

Begründungen das Ergebnis eines langen historischen Prozesses. Sie steht in Nachfolge und

Zusammenhang einer historisch gewachsenen und in unterschiedlichster Weise sich bis in das 20.

Jahrhundert immer wieder neu strukturierenden Verbindung von Staat und Kirche. Innerhalb dieser

Verbindungen war die Privilegierung der Kirchen (nicht nur) im Bildungswesen politisch gewollt

und kennzeichnete eine definierte Position und Funktion der Kirchen innerhalb des Bildungssystems

und damit der Gesellschaft als Ganzer.

Die Studienarbeit aus 2002 zeichnet zum einen die mit der Reformation als 'Geburtsstunde' eingeleiteten

Entwicklungen kirchlicher Privilegierung und damit Einflussnahme auf das Leben der Gesellschaft und

ihrer Bürger bis hin zur Auseinandersetzung zum Status der Kirchen im Bildungswesen in den neuen

deutschen Bundesländern und zum Konflikt um das Fach LER in Brandenburg nach.

Abschließend werden die Begründungen und Zielsetzungen weiterhin bestehender Privilegierung

diskutiert und auf ihre Wirkungen hin befragt? Denn sie bedeutet innerhalb der Bundesrepublik

Deutschland einen logischen Widerspruch zum Charakter eines weltanschaulich neutralen

Staates und sorgt reziprok zur Akzeptanz der Institutionen der Kirchen durch die Bevölkerung

für Konflikte.

Mit Vorschlägen zu einer adäquaten Beteiligung der Kirchen am gesellschaftlichen Diskurs jenseits

von Privilegierung schließt die Arbeit. An dieser Stelle kann die geführte Diskussion über das Jahr

2002 hinaus hoch relevant sein für die grundsätzliche Frage nach dem Recht, der Art, der

Legitimität und der Intensität der Macht in und durch Einflüsse religiöser Systeme auf die

Bürger einer freiheitlichen pluralen und säkularen Gesellschaft.
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