Adonia Verlag: Die Gestalt der Olga: ihre Konzeption und ihre Funktion in Ivan Goncarovs Roman - Wenz, Marianne - Bod

Die Gestalt der Olga: ihre Konzeption und ihre Funktion in Ivan Goncarovs Roman

Akademische Schriftenreihe V169036
Bod
ISBN 9783640872152
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.70
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,7, Universität zu Köln (Slavisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Hausarbeit ist die Konzeption und Funktion der Gestalt Olga in Goncarovs Roman Oblomov.

Bei der Person Olga Ilinskaja handelt es sich um eine Figur, die erst nach der ausführlichen Schilderung des Lebens des Protagonisten Ilja Ilic Oblomov in die Handlung eingeführt wird und das Leben des bisher untätig und müßig lebenden Oblomov zeitweilig positiv verändert.

Folgende Frage soll anhand einer Figurenanalyse von Olga Ilinskaja in dieser Arbeit untersucht werden: Was bezweckte I. A. Goncarov mit dem Entwurf der Figur Olga in seinem Roman Oblomov?

Es wird innerhalb dieser Arbeit ausführlicher auf den Einfluss auf die Figur seitens ihrer Mitmenschen, ihre daraus erfolgende Entwicklung, ihre Intentionen als Protagonistin, auf den Vergleich und Konstellationen der Figur mit anderen Figuren im Roman eingegangen werden. Des weiteren stellt sich die Frage, ob die Figur Olga dem damaligen Idealbild einer Frau für die russische Elite der Mitte des 19. Jahrhunderts entspricht.

Ich werde mich mit meinen Thesen unter anderem auf die Erkenntnisse und Belege aus der Forschungsliteratur stützen. Bei der von mir verwendeten Sekundärliteratur handelt es sich um Schriften von Baratoff, Belinskij, Dobroljubov, Lotmann, Pisarev, Setschkarev, Scholz und Russel.

Zu den untersuchten Primärquellen gehört der zweite Teil ab Kapitel V, der gesamte dritte und vierte Teil. Die Figur Olga Ilinskaja spielt eine sehr große, gar entscheidende Rolle in Goncarovs Roman Oblomov. Erst mit dieser Figur verändert sich das Leben des passiven Protagonisten Ilja Ilic Oblomov und ist später, nach Olgas Resignation, entgültig als ein verlorenes oder gar nutzloses anzusehen.

Schon bei der ersten Begegnung mit Oblomov hört sie Stolc neugierig1 (II, 5: S.188) zu,

als er sie auf die Größe und Güte Oblomovs Seele aufmerksam macht, sie betrachtet nun mit doppelter Neugierde: (II, 5: S.188) den ohnehin schon schüchternen und tollpatschigen Ilja Ilic, bringt ihn dadurch noch mehr in Verlegenheit und weckt später ein Gefühl in ihm, zu dem er, obschon er davon träumte, nicht mehr fähig zu sein schien, nämlich die Liebe. Durch diese Funktion scheint Olga die letzte Chance zur Rettung des Protagonisten aus seiner Apathie zu sein, ihr scheint zu gelingen, was z. B. Stolc, mit seiner rationalen Methode2, nicht annähernd so gut erreichen kann: [.]
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