Adonia Verlag: 'Der neue Geist des Kapitalismus' in Zeiten der Krise - Trump, Carl Philipp - Bod

'Der neue Geist des Kapitalismus' in Zeiten der Krise

Die Notwendigkeit einer Zusammenführung von Künstler-, Sozial- und Umweltkritik
Bod
ISBN 9783668871748
28 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,35, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Neuere Gesellschaftstheorien: Luc Boltanski/Eve Chiapello, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Verwendung des Begriffs Kapitalismus, im Gegensatz zum wohlwollender klingenden Begriff Marktwirtschaft, wird oft bereits mit einer generell anti-kapitalistischen Blickrichtung in Verbindung gebracht. Luc Boltanski und Ève Chiapello versuchen nun aber in ihrem Werk der neue Geist des Kapitalismus eine eigene Herangehensweise der Soziologie der Kritik zu entwickeln, die sie einer kritischen Soziologie entgegen stellen - nicht um die Kritik zu vernichten, sondern um ihre Grundlagen zu stärken. Der Zusammenhang zwischen dem Kapitalismus und seiner Kritik soll mit einem dialektischen Wechselverhältnis neuartig beschrieben werden. Dabei wird die grundsätzliche Notwendigkeit von Rechtfertigung für die Teilnahme am Kapitalismus jenseits der Profitlogik betont. Hierfür analysieren sie zwei alte und einen im Entstehen begriffenen aktuellen, dritten kapitalistischen Geist mit jeweils eigenen Rechtfertigungslogiken. Bereits zur Erstveröffentlichung ihres Werkes 1999 - lange vor dem aktuellen kapitalistischen Krisen-Umfeld aus Umwelt-Krise, Finanzkrise, Krise der sozialen Sicherungssysteme, sowie der Umbrüche in Nord-Afrika und im Nahen Osten - sehen die Autoren weitsichtig diesen dritten kapitalistischen Geist in einer schweren Krise, von der eine wachsende Orientierungslosigkeit und gesellschaftliche Skepsis zeugen. Dabei wird die Herausbildung eines kapitalistischen Geistes als wichtiger Stützpfeiler des Kapitalismus gesehen. In dieser Arbeit wird nun zunächst im zweiten Teil die grundsätzliche Stoßrichtung des Ansatzes der Autoren verdeutlicht, bevor dann ihre Grundzüge bei Max Weber verortet werden. Anschließend erfolgt im dritten Teil eine ausführliche Vorstellung ihrer eigenen Neuausrichtung, die an zentralen Stellen mit klassisch marxistisch-materialistischer, sowie einmalig neo-gramscianischer Gesellschaftstheorie kontrastiert und so schärfend reflektiert wird. Im vierten Abschnitt wird abschließend der Ansatz von Boltanski und Chiapello auf das aktuelle Krisen-Umfeld des Kapitalismus angewendet und diskutiert inwieweit die von den Autoren befürchtete alternativlose Unterwerfung unter die Wirtschaftsgesetze bereits Realität geworden ist. Daran angeschlossen wird ein Ausblick gewagt, inwiefern das Zusammenwirken von verschiedenen Kritik-Sphären dabei als mögliche erfolgreiche Antwort auf die Vereinnahmungsstrategien des Kapitalismus gelten kann.
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