Der kleine Romanzero und der grosse Heinrich Heine


ISBN 9783638950022
16 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Apotheker von Chamounix oder auch Der kleine Romanzero (Untertitel der ersten Fassung) - was ist von einem

Werk mit diesem Titel zu erwarten? Einem Werk, das, aus so eindeutigem Anlass es auch

entstanden ist, dennoch mehr Kontroversen anführt, als es seinem Verfasser lieb gewesen sein

dürfte. Das eine augenscheinliche Anmaßung oder zumindest unübersehbare Reminiszenz in

seinem Titel birgt. Einem Werk, von dem der Verfasser ungeachtet aller makabren Parallelen

nicht verschweigt, es während längerer Krankheit im Bette gemacht zu haben.

Es stellt sich die Frage, was Gottfried Keller mit diesem 1851 verfassten Gedicht erreichen,

was er mitteilen wollte und was er mit der im Jahr 1882, also wesentlich später,

veröffentlichten überarbeiteten zweiten Fassung tatsächlich bewirkte.

Angeregt durch das Erscheinen von Heines letzter Veröffentlichung zu Lebzeiten,

einer Romanzensammlung mit dem Titel Romanzero, begann für Keller eine

Schaffensphase, für die der Apotheker als Zeugnis der komplizierten Entstehungs- und

Veröffentlichungsgeschichte von Kellers Gedichten steht. Es bedarf wohl einer gesonderten

Arbeit, um alle Stufen des Entstehens und Wirkens, einschließlich Kellers eigener

umfassender schriftlicher Korrespondenz zum Apotheker, in dieser Hinsicht ausreichend zu

beleuchten. Als ebenso ergiebig erweist sich Kellers im Apotheker zum Ausdruck

gebrachte Haltung der Romantik gegenüber, sodass auch diese Thematik hier nur an den

wichtigsten, unmittelbar mit Heine verbundenen Stellen gestreift werden kann.

Hauptaufgabe der folgenden Ausführungen soll es sein, unmittelbar im literarischen

Text nach Hinweisen zu suchen, die es ermöglichen, Kellers Haltung zum Mensch und

Dichter Heinrich Heine zu entschlüsseln. Im Bewusstsein der Problematik, dass sich auf

menschlicher Ebene die Bekehrung Heines und auf dichterischer sein romantischer Duktus

nicht ignorieren, aber auch nicht bis in die Tiefe verfolgen lassen, ist diese Arbeit gewillt,

einen möglichst vollständigen Überblick zu geben.
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