Adonia Verlag: Der japanische Kolonialismus - Lachmann, Daniel - Bod

Der japanische Kolonialismus

Versuch einer Einordnung am Beispiel Hokkaidos und Taiwans
Bod
ISBN 9783640247837
40 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Ostasieninstitut Lehrstuhl Modernes Japan), Veranstaltung: Kolonialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Der moderne Kolonialismus wird hier verstanden, als die imperialistische Überseeexpansion der europäischen Nationalstaaten und der USA im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Ich möchte nun das zu verifizierende Ergebnis dieser Arbeit zunächst in Kürze zusammenfassen. Der japanische Kolonialismus bis 1937 war als Grenzkolonialismus konzipiert und hatte als solcher das Ziel die Koloniebildung zu vermeiden, oder die Kolonie nur als Interimsstruktur einzurichten. Das bedeutet der japanische Kolonialismus stellte prinzipiell eine Ausdehnung der nationalen Reichsgrenzen auf neue Peripherien dar. Diese Peripherien sollten in einer möglichst kurzen Zeitspanne, legal und sozio-kulturell in das Reich integriert werden. Die Idealfälle einer solchen Kolonisierung ohne Koloniebildung waren die japanische Nordinsel Hokkaido und die Südinseln Ryukyu. Im Falle Hokkaidos war die planmäßige Siedlungskolonisation und die geschwächte Verfassung der indigenen Bevölkerung ausschlaggebend, im Falle der Ryukyu-Inseln war die geringe Größe des Territoriums und die Schwäche Chinas entscheidend für die erfolgreiche Einverleibung ins japanische Reich. Umgekehrt konnten Taiwan und Korea nicht vollständig ins Reich integriert werden und behielten ihre Interimsstruktur als japanische Beherrschungskolonien unter Sonderverwaltung bis zu ihrer Unabhängigkeit 1945. Die Gründe für das Scheitern des Vorhabens Taiwan und Korea zu voll integrierten Teilen des japanischen Reichs zu machen, sollen hier am Fall Taiwans, auf struktureller und ideologischer Ebene untersucht werden. Die schwierige Bestimmung des nationalen Selbst, zwischen der Abgrenzung zu und der Identifikation mit den imperialen Westmächten einerseits und den ostasiatischen Nachbarn andererseits, spielte dabei die wichtigste Rolle.
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