Die Stellung des Richters, speziell die des Strafrichters, befindet sich im Wandel. Wer die Rechtsprechung verfolgt und deren Resonanz wahrnimmt, kann eine fortschreitend freier werdende Handhabung der Gesetze und eine Zunahme der Richterschelte registrieren. Diese Entwicklung stand im Mittelpunkt des Griechisch-Deutschen Symposions, das vom 7. bis 9. März 1992 in Hagen stattfand und folgende Themen behandelte:



Zur Frage der Strafbarkeit des Judizierens gegen übergesetzliches Recht - Das richterliche Urteil als rationales Denkverfahren - Das Richterbild der griechischen Verfassung von 1975 - Bindung des Richters an das Gesetz und Fahrlässigkeitsdelikte - Vorgriffe auf das Urteil durch Entscheidungen des Richters im Vorverfahren - Strafjustiz zwischen Gesellschaft und Staat - Die politische Unabhängigkeit des (Straf-)Richters - Der Revisionsrichter in Strafsachen - Der Richter und die sozialen Modelle - Fragen zur Rolle des Laienrichters in der Strafjustiz - Die Stellung des Richters in der Beweisaufnahme - Der Richter am Sondergericht - Einige Gedanken zum verfassungsrechtlichen Richterbegriff - Zur Begründungspflicht des Richters bei offensichtlich unbegründeter Revision.