Der Mimesisbegriff als Fundamentalkategorie der Brechtschen Theatertheorie


ISBN 9783640167180
28 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Brechts Theatertheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Von nichts scheint sich Brecht, der Erfinder des Verfremdungseffekts, mehr abzusetzen als vom Begriff der Mimesis. Daher mag es verwundern, eine Arbeit über Brechts Theaterkonzeption ausgerechnet an diesem Begriff anzusetzen. Es wird sich jedoch zeigen, dass der Mimesisbegriff eine Grundkategorie in der Brechtschen Ästhetik bildet.

Es stellt noch heute, trotz intensiver Forschungsbemühungen um den Dramatiker Brecht- der ohnehin eine ungleich höhere Aufmerksamkeit genießt als der Lyriker und Epiker Brecht-, vor große Schwierigkeiten, seine Theatertheorie zu fassen. Das liegt weniger am Unvermögen der Forscher als an Brecht selbst, der keine systematische Theorie vorlegt. Der Begriff Theatertheorie ist daher nur unter Vorbehalt zu verwenden. Brechts Auffassung vom Theater findet sich zwar in zahlreichen Essays wieder, aber nur ansatz- und bruchstückweise. Der Messingkauf (1939-1955) ist der einzige Text, mit dessen Erstellung der Dramatiker beansprucht, die Erfahrungen seiner jahrzehntelangen Theaterpraxis in eine bündige Theorie zu überführen - und ebendieser Text ist trotz der langen Arbeit daran Fragment geblieben. Brecht selbst hatte also enorme Schwierigkeiten seine Arbeitspraxis theoretisch zu fundieren. Dennoch bezeugt gerade diese in ihrer Konsequenz, dass ihr ein bereits im Geiste ausgebildetes eigenständiges Theaterverständnis zu Grunde liegt. Mit dem Bemühen die Brechtsche Theatertheorie systematisch zu erfassen, kommt man daher Brechts eigenen Bestrebungen entgegen.

Im Messingkauf, den Jan Knopf als den entscheidenden Versuch zur Darstellung der Theorie wertet, erweist sich der Begriff der Mimesis als theoriekonstitutiver Fluchtpunkt. [.] Zunächst sollen, nach einer kurzen Skizze der Bedeutungsdimensionen des Mimesisbegriffs, die zwei Gegenpositionen- das aristotelische und das derzeitige naturalistische Theater-, genauer dargestellt werden, um anschließend Brechts Beiträge zu den zeitgenössischen Debatten näher zu untersuchen.
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