Der Merkantilismus in Frankreich


ISBN 9783656567721
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.95
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 2,0, Universität zu Köln (Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Ökonomisches Denken vor der Neoklassik, Sprache: Deutsch, Abstract: Thema dieser Arbeit ist der Merkantilismus in Frankreich. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile.

Zuerst werden die theoretischen Grundgedanken des Merkantilismus dargestellt. Darauf wird der

Colbertismus, benannt nach seinem Urheber Jean-Baptiste Colbert, der die praktische Umsetzung

des Merkantilismus in Frankreich darstellte, betrachtet. Was aber ist der Merkantilismus? Wo

liegen dessen theoretischen Ursprünge, welche Inhalte bestimmen den Merkantilismus und wie

sah seine besondere Ausprägung in Frankreich aus?

Schaefer definiert Merkantilismus als jene Wirtschaftspolitik, die während der Zeit des

Absolutismus durch bewusst betriebene staatliche Wirtschaftsförderung eine Erhöhung des

Wohlstandsniveaus der Nationalwirtschaft durch eine Aktivierung der Handelsbilanz zum Zweck

einer Anhebung der Steuereinnahmen anstrebte.1

Der Merkantilismus diente also als Instrument der absolutistischen Königshäuser und sollte den

Staat durch Exportüberschüsse mit Geld versorgen. Eine exakte zeitliche Eingrenzung ist jedoch

schwierig. So umspannt der Merkantilismus die Zeit von den sich auflösenden, vorwiegend auf

Grundbesitz und Grundeinkommen fußenden, wirtschaftlich nur lose durch Handel verbundenen

und sich für die primären Lebensbedürfnisse meist selbst genügenden mittelalterlichen

Wirtschaftskörpern bis zu den durch wachsenden Handel, zunehmende Geldwirtschaft und

differenzierte Arbeitsteilung gekennzeichneten National- und Territorialstaaten.2 Es handelt

sich, wie gezeigt werden wird, um keine geschlossene Wirtschaftstheorie, eher ein

Maßnahmenbündel praktischer Wirtschaftspolitik.

Diese Arbeit erhebt nicht den Anspruch umfassend alle Forschungsergebnisse auf diesem

Gebiet wiederzugeben, denn das wäre bei dem Umfang der merkantilistischen Literatur und

den unterschiedlichen praktischen Umsetzungen, in den einzelnen Ländern, kein leichtes

Unterfangen. Vielmehr ist es das Ziel die Kerngedanken des Merkantilismus und die spezielle

Variante des Colbertismus darzustellen. Auf eine nähere Betrachtung des Merkantilismus in

England und des Kameralismus in Deutschland und Österreich wird an dieser Stelle, aufgrund

des begrenzten Formats, verzichtet.

Bevor das Augenmerk auf den ersten Schwerpunkt, die theoretischen Beiträge der

Merkantilisten, gerichtet wird, werden im zweiten Kapitel eine zeitliche Eingrenzung

vorgenommen und kurz die verschiedenen Ausprägungen in Deutschland, England und Frankreich vorgestellt.

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