Der Blaue Reiter


ISBN 9783775748407
446 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 33.75
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»Das ganze Werk, Kunst genannt, kennt keine Grenzen und Völker, sondern die Menschheit.« So schrieben es Franz Marc und Wassily Kandinsky 1911 fur ihren Almanach Der Blaue Reiter. Dieses programmatische Jahrbuch etablierte den Blauen Reiter (ca. 1911-1914) als einen der ersten transnationalen Kunstler*innenkreise. Und dieses Credo inspirierte das Lenbachhaus dazu, das Werk der beteiligten Kunstler*innen - unter ihnen Gabriele Munter, Alfred Kubin, Maria Marc und Elisabeth Epstein - nicht nur ästhetisch und historisch, sondern in seinen geistigen, sozio-ökonomischen sowie politischen Zusammenhängen zu betrachten. Denn nicht nur mit Worten, sondern auch mit Bildern und Taten setzte sich der Kreis des Blauen Reiter fur ein globales, gleichberechtigtes Kunstverständnis ein. Gefangen in der Zeit der kolonialen Weltordnung vor dem Ersten Weltkrieg, gelang es allerdings auch ihnen nicht, eine emanzipatorische Praxis von Kunst jenseits nationaler Zugehörigkeit sowie tradierter Hierarchien und Gattungen umzusetzen. 

Fur den vorliegenden Ausstellungskatalog des Lenbachhauses ist der im Almanach verfolgte Gedanke einer Gleichberechtigung jedweder Kulturproduktion dennoch grundlegend. Erstmals werden die vielfältigen Verbindungen, die DER BLAUE REITER etwa zu japanischen Holzschnitten, bayerischer und russischer Volkskunst, Kinderzeichnungen, zeitgenössischer Musik sowie zu Kunst aus Bali, Gabun, Polynesien, Neukaledonien, Sri Lanka und Mexiko hatte, in ihrer Gesamtheit präsentiert.
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