ISBN 9783656078524 24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Seminar: Groteske im Roman der 1960er Jahre. "Die Blechtrommel" und "Der Nazi und der Friseur", Sprache: Deutsch, Abstract: Religiöse Begriffe und Bilder sind in der Propagandasprache des Nationalsozialismus
stark vertreten. Dabei griffen die Redner und Schreiber weniger auf vergangene oder
zeitgenössische Denkansätze zurück, sondern fast nur auf deren Terminologie.1 Durch
das Aufnehmen religiöser Anschauungen bekam der Nationalsozialismus eine
geschichtliche Pseudorechtfertigung2. Cornelia Berning schreibt: In der Zeit, in der
Herrschaftsordnung und Glaubenssysteme von jahrhundertealter Tradition ihren Einfluss
auf den Menschen verloren hatten, in der Religion nicht mehr lebenschaffende
Wirklichkeit war, lag es nah, die Bereitschaft der Masse für neue innerweltliche Teilsysteme
politisch auszunutzen.3
Auf diese Verwendung von religiöser Rhetorik untersucht Alexandra Heberger den
grotesksatirischen Roman Der Nazi und der Friseur4 von Edgar Hilsenrath, der ihrer
Meinung nach diese Sprachelemente der Nazis aufgreift und parodiert.5 Diese satirische
Form der Sprachkritik findet auch Hans Otto Horch.6
In dieser Arbeit soll ebenfalls die religiöse Rhetorik des Romans untersucht werden.
Dabei wird der Frage nachgegangen, ob die diese im Roman neben der satirischen
Sprachkritik an Propagandaverfahren des Nationalsozialismus7 auch als literarisches
Verfahren zur Religionskritik zu lesen ist. Diese Untersuchung soll exemplarisch an einer
Szene des Romans, der Ölbergpredigt8, durchgeführt werden.