Den Tiefen deines Reiches jenseits der Spiegel zu - oder die filmische Handschri


ISBN 9783638868556
52 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 32.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,3, Universität Potsdam (Medienwissenschaften), Veranstaltung: Handschriften im Film: Andrej Tarkowskij, Federico Fellini, Stanley Kubrick, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Genie! Ein Genie! Da wird ein Riesengeschrei gemacht, dass du ein Genie bist und du glaubst das auch noch! Ein Riesengeschrei, dass der Film genial ist, und du glaubst das auch noch!, brüllt Wolodja Naumow, russischer Regisseur und Beisitzer des Kunstrates (russisches Regisseurkomitee), am 27. Mai 1974 auf Tarkowskij ein. Der Film Der Spiegel ist fertig - sieben Jahre nach einer ersten Projektvorstellung.

Dieser lange Zeitraum von der Idee zur Fertigstellung des Films ist für Tarkowskij keine Ausnahme. Andrej Rubljow, der Film, der ihm den großen Durchbruch verschaffte, lag von seiner Fertigstellung 1965 bis Ende 1971 unter Verschluss, bis er endlich in die Kinos kam. Am 30. Dezember notiert Tarkowskij in sein Tagebuch: In den Zeitungen steht kein Wort darüber, dass Rubljow jetzt läuft. In der ganzen Stadt hängt kein Plakat. Trotzdem sind die Vorstellungen ständig ausverkauft.

Diese Arbeit unternimmt den Versuch, Tarkovskijs Spiegel spielerisch zu beleuchten. Tarkowskij selbst hat in seinen Schriften Spuren gelegt, die helfen können, diesen Versuch mehr als nur einen äußerlichen Zugang sein zu lassen, sondern einen Einblick in die eigenen Absichten des Regisseurs zu gewinnen. Gerade Der Spiegel ist für eine Verquickung von (versuchter) objektiver Analyse und Spurensuche in seinen Quellen geradezu prädestiniert, weil er ein zutiefst intimes Dokument aus Tarkowskijs Leben darstellt. Der Annäherung an die Stoffwahl des Films wird sich der erste Teil der Arbeit widmen.

Um die Handschrift Tarkowskijs auch am Spiegel verdeutlichen zu können, ist es - wie schon erwähnt - unumgänglich, sich mit seinen theoretischen Schriften auseinanderzusetzen, die sein Selbstverständnis als Regisseur und seine Auffassungen des Films bearbeiten. Dies soll im zweiten Teil geschehen.

Die daran anlehnende Untersuchung des Films Der Spiegel will in Ansätzen versuchen, eine filmische Analyse mit einer von zugrunde liegenden Quellen zur Entstehung des Films zu verbinden, um die Charakteristika von Tarkowskijs filmischer Handschrift auch am Spiegel kenntlich zu machen und abweichende Eigenheiten aufzuzeigen.

Zweifellos können diese Arbeitsteile die erläuternden Untersuchungen nur unvollständig und kursorisch vornehmen, sehr zum Unmut ihres Verfassers. Dennoch können sie vielleicht Fragen aufwerfen, die weitere Forschungen fruchtbar erscheinen lassen oder zumindest eine interessierte Lektüre anregen.
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