Adonia Verlag: Das einzigartige Europa - Kiesewetter, Hubert - Vandenhoeck

Das einzigartige Europa

Zufällige und notwendige Faktoren der Industrialisierung
Vandenhoeck
ISBN 9783525013625
Taschenbuch/Paperback
Titel fehlt vorübergehend
Warum hat die Industrialisierung in Europa begonnen, nicht z.B. in China?



Im 18. Jahrhundert begann, zuerst in England, die Industrielle Revolution. Seitdem sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, wir leben mit Selbstverständlichkeit im Industriezeitalter und haben die oft schweren Probleme der industriellen Welt vor Augen. Das führt leicht zu historischer Blindheit gegenüber den Leistungen der Industrialisierung, etwa der Überwindung immer wieder auftretender Hungerkatastrophen. Aber wie man die Industrialisierung auch bewertet, die sich über die ganze Welt ausgebreitet hat - ihr Ausgangspunkt war Europa. Nicht das kulturell hochstehende China zum Beispiel, sondern Europa. Warum?

Dieser Frage geht Hubert Kiesewetter nach und macht dabei zugleich deutlich, daß die Industrialisierung in Europa kein "Wunder" war und auch nicht einfach ein "Glücksfall der Geschichte". Sie hatte nicht nur eine Ursache, eine bestimmte geistige Einstellung und das Streben zur Erforschung der Welt beispielsweise. Es war ein Bündel von Faktoren, das den Durchbruch zur Industrialisierung ermöglichte, und im produktiven Zusammentreffen der Faktoren lag Europas Einzigartigkeit. Neben naturgegebenen, von Menschen unabhängigen (und in gewissem Sinne zufälligen) Faktoren waren von Menschen geschaffene und ökonomisch nutzbar zu machende Faktoren notwendig, um die Industrialisierung in Gang zu bringen und zu entwickeln.

Die klare und gut lesbare Darstellung ist mehr als eine wirtschaftsgeschichtliche Analyse. Erfaßt wird ein historischer Vorgang, der die Welt und das Leben der Menschen wirklich revolutionär verändert hat und heute unseren Alltag völlig bestimmt.



Inhalt

I. Einleitung: Das rätselhafte Asien / Europäische Wendepunkte / Nationale oder regionale Industrialisierung? / Zufällige und notwendige Faktoren.

II. Zufällige Faktoren. Die Geographie: Raum und Mensch / Einflüsse auf die Landesstruktur / Geographie und Politik / Geographische Unwägbarkeiten. Die Bodenschätze: Unterirdische Ressourcen / Steinkohlen als Brennmaterial / Steinkohlen als Industrialisierungsfaktor / Bedeutungsverlust von Steinkohlen. Das Klima: Unterschiedliche Klimaverhältnisse / Einfluß von Naturkatastrophen / Exakte Messungen / Witterungseinflüsse. Die Fruchtbarkeit des Bodens: Bevölkerungszunahme und Seuchen / Malthus' Ernährungsfalle / Überwindung des Bevölkerungsdilemmas / Agrarchemie als Ausweg.

III. Notwendige Faktoren. Das Kapital:



Begriffsverwirrungen / Gold und Geld als Reichtum / Investitionen als ökonomische Triebfeder / Sehnsucht nach (Verteilungs-) Gerechtigkeit. Die Technik: Erfindungen und Neuerungen / Sucht nach Nachahmung / Erfindungen als Bedürfnis / Problemlösende Technik. Die Unternehmerschaft: Genies und Führer / Fabrikgründer und Fabrikzerstörer / Feudalistische Neigungen / Dynamik und Erschlaffung. Die Bildung: Erweiterung von Angeboten / Ausbildung und Industrialisierung / Forschung und technische Bildung / Deutschlands Vorsprung gegenüber England.

IV. Europa: Ein Modell für Entwicklungsländer?



Der Autor

Dr. Hubert Kiesewetter ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt.
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