Das adlige Geschlecht derer von Herda und seine Beziehung zu Thüringen, insbeson


ISBN 9783656078982
228 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Handlungen der einzelnen Menschen in einer Region hängen stark von den Gegebenheiten der Gesellschaft, in der sie leben und äußeren Bedingungen ab. Diese bleiben nicht gleich, denn unzweifelhaft verändert sich die Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte und damit das Gefüge für Motivation, für Entscheidungen zu Heirat, Arbeitssuche usw. des einzelnen Individuums. Der Adelsstand, sein Herrschaftsverhalten und Einfluß gewinnt für eine Dorfgemeinschaft, für ein Geschlecht wie das der Rabich aus Herda an Bedeutung für die soziohistorische Aussage. Dieser Zeitraum dürfte auf etwa 1000 Jahre zu veranschlagen sein.



Jede historische Aussage ist eng an die jeweils verwertbare Datenlage gekoppelt, die für die Region des Werrabogens bis in das Mittelalter hinein äußerst dürftig ist. Die Wahrscheinlichkeit eines richtigen wahrheitsgemäßen Treffers nimmt überproportional mit der Datenmenge und ihrer -qualität ab. Daher muß weiter anhand anderer, möglichst nachprüfbarer Plausibilitätskriterien untersucht werden, z.B. hinsichtlich technischer, wirtschaftlicher Fakten. Leider sind auch diese im Mittelalter selten Gegenstand von Beschreibungen; diese widmen sich meist Besitz- oder Rechtsverhältnissen. Für den niederen Stand fehlen solche Informationen fast gänzlich, so insbesondere für thüringische Bauern, deren Gesamtheit in Vermögen und wirtschaftlicher Last anscheinend kaum ermittelt werden kann. Die methodische Rückschau aus späteren Tendenzableitungen kann allerdings eine Hilfe darstellen, indem das Verhalten zunächst in einem Rücktransfer - im Gegensatz zu einer Entwicklungsprognose - vermutet und diese Hypothese auf Zutreffen, d.h. auf Widerspruchsfreiheit etc. geprüft wird. Für sogenannte Datenleerzeiten besteht allerdings die Gefahr, ins Fabulieren zu geraten. Das Auftauchen einer Dorfgemeinschaft aus dem Nichts, z.B. anhand von Landessteuern im 16. oder von Kirchenbüchern im 17. Jahrhundert anzunehmen, steht im Widerspruch zu Folgerungen aus Denk-Kontinuität und Motivations-Forschung.
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