Adonia Verlag: Das Sujet im Film des russischen Formalismus - Seeling, Mathias - Bod

Das Sujet im Film des russischen Formalismus

Akademische Schriftenreihe V71731
Bod
ISBN 9783638762151
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universität Erfurt, Veranstaltung: Viktor Sklovskij, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literatur war schon immer in gewisser Weise ein Kuriosum, für die einen, weil sie

sie nicht verstehen, für die anderen, weil sie eben versuchen sie zu verstehen. Mit jeder

neuen Kunstform werden auch neue Denkweisen gefordert. Man kann vermuten, dass die

Gebrüder Lumière im Jahre 1898 wahrscheinlich nicht erahnen konnten, wie weit ihre

Erfindung des Cinématograph in Frankreich führen sollte. Zumindest wussten sie sicher

nicht, dass es zu kontroversesten Debatten und höchsten Formen einer neuen Kunst

kommen sollte: die Filmkunst. Nachdem man sich besonders dem Genre der Cowboy-

Filme zuwandte, entdeckte man bald die Beliebtheit der Verfilmungen von Theaterstücken,

Romanen und Gedichten zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier zeigte sich bereits die

damals sehr begrenzten Möglichkeiten des Films, da er sich nicht exakt den literarischen

Mitteln bedienen kann, er besitzt so zusagen keine Literarizität im engeren Sinne, sondern

musste diese für sich selbst entdecken und modifizieren. Das Verhältnis von Wort und Bild

ist nicht erst mit dem Aufkommen technisch-apparativer Medien zum Gegenstand

kontroverser kultur- und literaturwissenschaftlicher Debatten geworden. Wie mit dem

neuen Medium Film ging man schon in der Unterscheidung anderer Künste vor, allein

schon in denen mit einem Verhältnis von Wort und Bild1. Die alleinige Übertragung von

beliebten Büchern in das filmische Medium sollte jedoch nicht der Hauptbestandteil

bleiben, da in diesem Genre die Bücher bessere Möglichkeiten hatten, das Sujet zu

übermitteln. Der Film musste also 'erzählen lernen'. Mit dieser Herausforderung war eine

Auseinandersetzung mit dem Material des Films unumgänglich. Konnte man das Material

in der selben Weise behandeln, wie in der Literatur? Zeigen sich in dem neuen Medium

vielleicht auch neue technische, sowie stilistische Möglichkeiten? Poetizität macht die

Literatur als Kunstform aus. Also müsste es genau auch diese im Film sein, die ihn zu einer

solchen machen kann. Dies ist im Rahmen dieser Hausarbeit zu betrachten und wurde

bereits mit der Expansion der neuen Kunstform untersucht und sehr strittig behandelt. Man

versuchte, trotz fehlender wissenschaftlicher Kenntnisse zum neuen Medium und

mangelnden technischen Möglichkeiten zu dieser Zeit, sich damit auseinanderzusetzen und

es in seiner Form zu optimieren.
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