Das Erbe des Sergej M.Eisenstein


ISBN 9783656105473
28 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Filmemacher Dziga Vertov und sein Manifest über das sogenannte Kino-Auge

waren Anfang der 20er Jahre revolutionär und prägen die Filmwissenschaft bis zur

heutigen Zeit. Vertovs Gruppe der Kinoki verstand sich als Opposition zu den

Kinematographisten und lehnte jegliche theatralische Inszenierung in einem Film ab

(vgl. Vertov 1922: 31). Die Ansätze des Dziga Vertov wurden von einem seiner

Zeitgenossen, dem Filmemacher Sergej M. Eisenstein nicht geteilt.

Die gegenseitige Abneigung ist vorrangig dadurch begründet, dass Vertov

Dokumentarfilme machte und Eisenstein fiktionale Filme produzierte, die Vertov

ablehnte. Die Montage-Konzepte beider Filmemacher galten zu Beginn der 20er Jahre

als absolut innovativ. Während Eisenstein aber durch Montage den Zuschauer in seiner

Wahrnehmung beeinflussen wollte, so bezog Vertov diesen Aspekt nach der Meinung

Eisensteins in seine Überlegungen nicht weiter mit ein (vgl. Eisenstein 1924 a: 16).

Sergej M. Eisenstein wurde vor allem durch seinen Film Panzerkreuzer Potemkin, aber

auch durch seine verschiedenen Montage-Theorien bekannt. Allerdings stellte er

zahlreiche seiner Werke nicht fertig. So wollte er beispielsweise gleich zweimal

während seines Lebens seine Montage-Konzepte in Büchern festhalten, konnte seine

Arbeiten aber nicht fertig stellen (vgl. Bulgakowa 1993: 51).

Außerdem lebte und arbeitete Eisenstein während einer sehr schwierigen Zeit. Daraus

resultierte, dass seine Filme nicht überall Zustimmung fanden. In den USA galten seine

Filme als zu kritisch, die UDSSR empfand seine Filme als zu experimentell und Europa

nahm zunehmend faschistische Züge an (vgl. Lenz 2005: 437).

Somit hatte Eisenstein nie wirklich die Möglichkeit, seine Ideen voll und ganz

umzusetzen. Trotzdem waren seine Innovationen wichtig für die Filmgeschichte. Dies

zeigt sich zum einen daran, dass Eisensteins Theorien zu den Grundkenntnissen eines

jeden Filmwissenschaftlers zählen. Zum anderen haben sich aber auch andere

Filmemacher an Eisensteins Konzepten orientiert. Denn das Konzept mit montierten

Bildern eine bestimmte Wirkung beim Zuschauer zu erzielen, wurde auch bei anderen

Filmemachern angewendet.
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