Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas von Peter Eisenman. Ein Counter-Mon


ISBN 9783656726173
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Der Versuch das Undarstellbare darzustellen: Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust, Sprache: Deutsch, Abstract: Hannah Arendt ist eine der wenigen Intellektuellen, die bereits wenige Jahre nach Kriegsende das Ausmaß des Holocaust erkannte. Als beispielloses Ereignis in der Geschichte stellt Auschwitz einen Wendepunkt dar: ein Krieg ohne Hass", in dem die Tötung von Menschen zu einem methodische[n], technisch-administrativen Akt wurde. Die Pflicht zur Erinnerung geht einher mit der Aneignung einer neuen Ethik, einem, mit Adornos Worten, neuen kategorischen Imperativ: die Menschen müssten so denken und handeln, dass eine Wiederholung von Auschwitz ausgeschlossen werden könne. In der Literatur gilt Celan als einer der ersten, die versuchten für den Zivilisationsbruch Worte zu finden. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln entwickelte er eine bis dahin nicht existente Sprache der Trauer.

Wie positionier(t)en sich dagegen die bildenden Künste zum Unvorstellbaren? Welcher Mittel bedien(t)en sich die memory-artists um dem Unsagbaren Ausdruck zu verleihen und mit welcher Intention?

James E. Young, der sich als Professor für Judaic Studies und Direktor der Association of Jewish Studies intensiv mit der Erinnerung an den Holocaust und mit künstlerischen Verarbeitungsformen beschäftigt hat, beschreibt mit seiner These des Counter-Monument eine Form der Auseinandersetzung, welche er vor allem in den 1980er Jahren in Deutschland beobachtet hat. Diesen Gegen-Denkmälern liegt der Skeptizismus der Künstler zugrunde, die jede Verknüpfung von Erlösung und Vernichtung, ob religiöser, ästhetischer oder politischer Art, ablehnen.

Doch wie sieht das kontemporäre Denkmal aus? Am Beispiel des Denkmal für die ermordeten Juden Europas soll diese Frage erörtert werden. Handelt es sich auch hier um ein Counter-Monument?

Zur Beantwortung der Frage soll in der vorliegenden Arbeit zunächst die Bezeichnung Counter-Monument definiert und anhand von Beispielen näher erläutert werden. Im Anschluss wird das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in seiner Entstehung von der Bürgerinitiative 1988, über die Wettbewerbe 1995 und 1997 bis zur Fertigstellung 2005 in stark komprimierter Form vorgestellt, um das Monument anschließend unter dem Gesichtspunkt des Counter-Monument zu betrachten und zu bewerten.
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