Das Ästhetische bei Goethe


ISBN 9783640484546
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Zürich, Sprache: Deutsch, Abstract: Zeitlebens hat sich Johann Wolfgang von Goethe mit dem Thema der Ästhetik

auseinandergesetzt und im Laufe von Jahrzehnten eine einzigartige und futuristische

Kunstkonzeption entwickelt, die in ihren Gründzügen zwar mehrheitlich gleich bleibend

war, sich aber dynamisch den Veränderungen und Erkenntnissen in Goethes Leben

angepasst hat. Ich werde versuchen in dieser Arbeit eben diese Grundzüge

aufzuzeigen und in einem konkreten Anwendungsbeispiel Torquato Tasso zu

verdeutlichen. In beinahe allen seinen Werken finden sich diverse Elemente der

Ästhetik, insbesondere aber in seinen ästhetischen Schriften. Diese ästhetischen

Schriften bilden in ihrer Gesamtheit eine grundsätzliche Revision der

Wahrnehmungsstrukturen der Aufklärung und der Schwärmerei der Romantik, mit dem

Ziel einer Restitution der sinnlichen Wahrnehmung der Wirklichkeit nach dem Vorbild

der Klassik. Aufgrund dieser extrem kontroversen und provokativen Sichtweise baute

sich Goethe zum Selbstschutz eine Festung, oder anders gesagt, er baute sich selbst

zur Festung aus. Denn die Wahrnehmungsverordnungen von normativ-idealistischem

Denken waren für ihn eine Krankheit, und nur die Klassik das Gesunde. Als

Beurteilungsinstanz wird dem aufklärerisch-romantischen Regelsystem eine relativ

einfach strukturierte Gefühlsästhetik entgegengesetzt, die in einer genialischen und

prozesshaften Naturvorstellung gründet. Die Genies sind menschliche Mittlerwesen

zwischen der göttlichen und der irdischen Welt, die anderen Menschen eine Ahnung

vom übergeordneten Prinzip geben können. Ausser dem hier Gesagten, werde ich in

dieser Arbeit allerdings nicht weiter auf den Begriff des Genies im Sinne Goethes und

der damit zusammenhängenden Problematik der Intention des Künstlers (Genies)

und des künstlerischen Sehens eingehen. Ich werde diese Werte in dieser Arbeit als

korrekt und implikationslos annehmen und meinen Fokus hauptsächlich auf den

rezeptiven Teil Goethes Ästhetiktheorie richten, d.i. das wahrnehmende Subjekt mit

dem korrespondierenden Kunstobjekt.
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