Culture Jamming als subversive kulturelle Praxis. Der Nikeplatz von 010010111010


ISBN 9783656729372
68 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Sonstiges, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Projekt Nikeplatz des Künstlerduos 0100101110101101.org ist ein Beispiel für die mediale Vereinnahmung städtischer Orte durch konzentrierte Kampagnen des monopolistischen Brandings. Die im Oktober 2003 in Form einer Werbekampagne des Sportartikelherstellers Nike verbreitete Nachricht von der bevorstehenden Umbenennung des historischen Wiener Karlsplatz in Nikeplatz versetzte die Wiener Presse und Bürger in Aufruhr. Erst nachdem die Stadt Wien, sowie der Konzern Nike jegliche Verbindung ihrerseits mit der Kampagne von sich wiesen, bekannte sich die Gruppe 0100101110101101.org zu dem Projekt.

In der vorliegenden Arbeit soll das beschriebene Projekt Nikeplatz von 0100101110101101.org eingehend analysiert werden. Den Bezugspunkt der Untersuchung bildet die künstlerische Praxis des Culture Jammings. Diese seit Ende der 1990er Jahre populäre Kunstform zeichnet sich durch eine unscharfe Definition und eine große Bandbreite an Praktiken aus: Culture Jamming wird auf der einen Seite als Praxis, Werbung zu parodieren und Reklametafeln quasi zu kidnappen und ihre Botschaft drastisch zu verändern definiert und auf der anderen Seite als subversive kulturelle Praxis, eine Rebellion gegen die Inbesitznahme öffentlicher Räume und Zeichen durch Industrie und Kommerz. Diese beiden Extreme einer sehr engen und sehr weiten Begriffsbestimmung stehen exemplarisch für die Unbestimmtheit des Terminus unter welchem auch das Projekt Nikeplatz lanciert.

Im Vordergrund steht die Frage nach den künstlerischen Strategien des Projekts Nikeplatz: In welcher Art und Weise nehmen sich die Künstler des Themas an? Welche künstlerischen Mittel kommen bei dem Projekt zum Einsatz? Die andere wichtige Frage bezieht sich auf den theoretischen Kontext: Wo sind die Bezugspunkte zu Kalle Lasn und seinem Culture Jamming-Begriff? Kann man Habermas Öffentlichkeitsbegriff auf das Projekt anwenden? Wo findet ein Rückgriff auf Debord und Baudrillard statt?
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