Charly Monecke - Die Kunst


ISBN 9783948229276
112 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 29.25
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Im Überblick betrachtet, charakterisiert sein Werk

bereits früh, also in den 1950er Jahren, eine Begeisterung

für das Motiv der Landschaft, in den Arbeiten

nach der Mitte der 1990er und der 2000er

Jahre scheint es von innerlich empfundenen Themen

oder auch von dem berühmten Roman "Don

Quichotte" inspiriert.

Prägend für das Frühwerk war eine Reise durch die

Schweiz und Oberitalien, auf der Charly Monecke

in direktem Dialog mit seinem Motiv unter freiem

Himmel Skizzen fertigte, nach denen später Bilder

entstanden, die auf expressive Art und Weise jeweils

eigene Sinnbilder von Landschaften vermitteln,

die vor allem aufgrund starker Farbkontraste

und stellenweise scharfer Kontur als abstrahierte

Farbfeldwerke bezeichnet werden können, auch

wenn sie Titel tragen, die eindeutig konkrete Orte

benennen, die als Inspirationsquelle dienten, wie

"Schweiz" oder genauer "Sustenpass Schweiz".

Diese Werke und auch parallel entstehende Stadtbilder,

die von Besuchen in "Amsterdam" erzählen,

zeugen aufgrund stilisierter Figuren und ausdrucksstarker

Farbwahl von einer Begeisterung für die

Kunst des Expressionismus. Werke, die vier Jahre

später, also 1956 entstanden sind, verweisen

ebenso formal wie inhaltlich auf Paul Cézanne, vor

allem das Bild "Stillleben".2 Die Malweise Paul Cézannes

vor allem in der Zeit von 1878 bis 1882 charakterisiert

den konstruktiven Strich. Er führte die

Farbstriche sowohl bei Landschaftsbildern als auch

bei Stillleben parallel, wie Bleistiftsstriche einer

Schraffur. "Sie sind einzeln sichtbar als kurze, annähernd

rechteckige Flächen, wie bei einem Mosaik.

(.) Die Einführung des konstruktiven Striches, das

Schlüsselereignis in der Entwicklung von Cézannes

Malerei, bleibt für das gesamte folgende Werk bestimmend."

Durch ihn erreicht er, dass seine Bilder

in hohem Maß von Spannung erfüllt sind, seine Pinselstriche

veranschaulichen Kraftfelder, Spannungsfelder,

innere Dramatik.

Es ist vor allem diese Methode eines "konstruktiven

Strichs", den zwar einige Werke von Charly Monecke

aus den 1950er Jahren prägen, hiervon löst er

sich aber spätestens in den Jahren nach 1995, denn

seine Werke aus dieser Zeit und auch aus den

2000er Jahren strahlen eine jeweils eigene Aura

aus, da sie häufig gänzlich abstrakt gestaltet sind

und teilweise mehr Stimmungen vermitteln als konkrete

Situationen.

"Don Quichotte I oder Don Quichotte und Sancho

Pansa" lautet der Titel eines Bildes, das Charly Monecke

1998 malte. Es erzählt von einer scheinbaren

Begeisterung des Künstlers für diesen 1605 und

1615 entstandenen spanischsprachigen Roman.6

Der Protagonist scheint unfähig zwischen Dichtung

und Wahrheit zu unterscheiden und hält sich für

einen stolzen Ritter, der auf sein klappriges Pferd

Rosinante steigt und unter anderem gegen Windmühlen

kämpft. Treu an seiner Seite reitet der nur

scheinbar naive Schildknappe Sancho Pansa und

versucht, seinen Herrn vor schlimmerem Unheil zu

bewahren. Am Ende wird Don Quichotte verprügelt

und tritt wenig ruhmreich als Ritter von trauriger

Gestalt auf. Dieses Sinnbild für die Freundschaft

und Solidarität zweier Männer und für einen tragischen

Helden schien Charly Monecke zu beeindrucken,

so dass er gewissermaßen eine Hommage an

beide bildnerisch formulierte. Die Komposition vermittelt

vor allem die Wildheit der Abenteuer, die

beide zu Pferd bestanden haben. Steil aufragende

Farbformen aus Schwarz-, und Blautönen lassen

aufragende Windmühlen assoziieren, mit denen

Don Quichotte und Sancho Pansa gemeinsam

kämpfen. Das gesamte Bild vermittelt die Dynamik

und Bewegtheit der Aktion ohne ihren genauen

Ausgang, allein der Kampf ist Thema.

Die 1999 entstandene großformatige Arbeit mit

dem Titel "Große Landschaft / Provence" zeugt von

der Empfindung der belebten und ebenso harmonischen

wie kontrastreichen südfranzösischen Gegend.

Der intensive Eindruck wird mittels weniger

nebeneinander als vielmehr über- und ineinander

gesetzter Pinselst
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