Was haben mobile Applikationen (kurz Apps), analytisch verwendete Datenbanksysteme (Big Data) und das Internet der Dinge (kurz IoT) gemeinsam? Korrespondierende Lösungen profitieren von den Möglichkeiten vielfältig angebotener Serviceschnittstellen (Web-APIs). Erst diese gewährleisten die Bereitstellung werthaltiger und hochgradig vernetzter IT-Lösungen, deren Bezugsbereich an den Unternehmensgrenzen nicht halt macht. Über das Internet angebotene APIs (Application Programming Interface) finden sich in Bezug auf unternehmensinterne Anwendungen, erfolgreiche Internetlösungen, soziale Netzwerke aber auch zunehmend im Diskurs sensorisch aufgenommner Daten (z.B. Telematik). Dennoch erkennen die Verantwortlichen im C-Level-Management nur selten das damit einhergehende Potential, wobei diese Feststellung insbesondere für das deutschsprachige Umfeld gilt. Zumeist geht mit der Bereitstellung und Verwendung von APIs der Ruf einher, dass es sich dabei um eine sehr technische Themenstellung handelt. Im Zeitalter einer zunehmenden Digitalisierung kann diese Denkweise nur als fatale Fehleinschätzung interpretiert werden, wie auch das folgende Zitat von [Spencer 2015] unterstreicht.



"Application Programming Interfaces (API's) have gone from a something that only developers and architects once discussed to emerge as a capability that is central to many successful companies business strategies and a key focus of many of their senior leadership teams."



Moderne Produkte und Lösungen, im industriellen als auch im öffentlichen Bereich weisen den eingesetzten APIs eine zunehmend strategische Bedeutung zu. International hat sich dafür bereits der Begriff der API Economy durchgesetzt. Bereits heute realisieren Unternehmen wie Twitter oder Amazon mit dem Verkauf aufsetzender APIs mehr Umsatz als mit den klassischen endnutzerorientierten Weblösungen. Entsprechend Gartner (vgl. [Seeger 2014] finden sich bereits bei drei von vier Großunternehmen (Fortune 1000) Web-APIs zur Bereitstellung von Daten und Anwendungen. Während nordamerikanische Unternehmen den geschäftlichen Wert dieser programmiertechnisch zu verwendenden Schnittstellen seit Jahren erkennen, diskutieren wir hierzulande noch immer über unternehmensintern gescheiterte SOA-Initiativen. Webbasierte API-Angebote finden sich allenfalls im Kontext einer Unternehmung, was die Auswahl bzw. Vergleichbarkeit entsprechender Angebote erschwert. Es gilt ein neues Verständnis für weborientierte Architekturen herauszuarbeiten, ohne dabei allerdings auf die Erfahrungen aus dem service- und cloudbasierten Umfeld zu verzichten. Dieser Herausforderung möchte sich die BSOA/BCloud-Community stellen, weshalb im Vorfeld des Workshops zur Einreichung von Beiträgen im Diskurs der folgenden Themenbereiche aufgerufen wurde.



Herausforderungen für API-Anbieter:


Gestaltungsprinzipien für erfolgreich einzusetzende WebAPIs,


Semantische Implikationen branchenspezifischer WebAPIs,


Über APIs Daten für Big DataLösungen bereitstellen,

.



Herausforderungen für API-Händler:


Mehrwertpotentiale aus Sicht verschiedener Interessenten,


Nutzungs und Vertragsbedingungen für WebAPIs,


Anforderungen an ein erfolgreiches APIManagement,

.



Herausforderungen für API-Konsumenten:


Identitätenflut: Von der geschützten SOA zur freien WOA,


Sicherheits, Qualitäts und ComplianceAnforderungen,


Verwendung von WebAPIs im Hintergrund mobiler Apps.

.