'Armut und Alter sind zwei schwere Bürden'


ISBN 9783640979561
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.95
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: [.] Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die antiken Verhältnisse. Hierbei soll in zwei

Unterkapiteln zum Einen das Leben der Witwe in der heidnischen Gesellschaft der Antike

dargestellt werden, da dies die Grundlage für die christliche Lehre über die Lebensweise der

Witwen bildete. Zum Anderen sollen die frühchristlichen Kirchenväter zu Wort kommen,

womit ich darstellen möchte, wie eine Witwe nach deren Meinung zumindest theoretisch

leben sollte. Dabei beziehe ich mich vorwiegend auf Bibelstellen, Johannes Chrysostomos und Hieronymus, aber auch einige heidnische Autoren wie Lukian und Tacitus werden mit

ihrer Haltung zu Witwen zitiert. Neben den verschiedenen Lehrmeinungen sollen in diesem

Kapitel gleichfalls die Folgen der Entscheidung einer Witwe für die Wiederverheiratung

beziehungsweise ein Leben als allein stehende Frau thematisiert werden, wodurch die

schwierige Lage der frühchristlichen Witwe deutlich wird.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht jedoch die reale Altersversorgung der Witwen, wobei in

vier Unterkapiteln dargestellt wird, welche Optionen sich für Witwen ergaben. Eine wichtige

Frage, die in diesem Teil der Arbeit beantwortet werden soll, ist die Frage nach der

Gerechtigkeit der kirchlichen Fürsorge und der Orientierungsmöglichkeiten der Witwe in

der antiken Welt. Eine der wichtigsten Quellen für den realen Ablauf der Altersversorgung

stellt wiederum die Bibel mit dem ersten Timotheusbrief dar, durch den die Witwenschaft

zum ersten Mal annähernd institutionalisiert wurde, indem man die Namen aller Witwen

über sechzig Jahre in einer Liste erfasste und ihnen finanzielle Hilfe zukommen ließ. Andere

Aspekte der Altersversorgung erwähnen auch Hieronymus in seinen Briefen sowie Justin

und Eusebius.

Im letzten Kapitel meiner Arbeit möchte ich eine abschließende Zusammenfassung der Erkenntnisse

meiner Recherche liefern und zentrale Leitfragen beantworten, die in den anderen

Kapiteln nicht angesprochen wurden. Dazu gehört zum Einen die eingangs genannte Frage

nach der Entstehung des stereotypen Bilds von einer Witwe als arme, alte Frau. Zum Anderen

möchte ich aber auch genauer beleuchten, wo die Unterschiede zwischen den offiziellen

Lehrmeinungen über die Lebensgestaltung von Witwen und den realen Verhältnissen liegen. [.]
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