Architekturen und andere Räume


ISBN 9783828823051
249 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Birgit Nienhaus liest die literarische Topografie Thomas Bernhards nicht als Abbild des Realen, sondern vielmehr als dessen Überschreibung. Signifikant für den Gebrauch der Ortsbezeichnungen in den Texten Bernhards ist in diesem Sinne eine schleichende Metamorphose der Bedeutung von der konkreten, sachlichen Realität in die sprachliche Realität der Texte. Die Autorin zeigt, dass Thomas Bernhard in seinen Romanen einen literarischen Umgang mit Fragen des Raumes und seiner Wahrnehmung entwickelt, in dem das instabile Verhältnis von innerer und äußerer Wirklichkeit, von Selbst- und Welterfahrung zum Gegenstand der Reflexionen gemacht wird. So entstehen hybride Raummarkierungen, die zuallererst auf Projektion, subjektiver Erkundung und energetischer Verwandlung beruhen. Die Raumstudie legt offen, dass bei Thomas Bernhard nicht die programmatische Betonung ortsspezifischer Gegebenheiten dominiert, sondern Projektion, Transformation und Konstruktion im Umgang mit Wirklichkeit und Welt.
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