Anwendung der Handlungstheorie Max Webers auf Handlungsentscheidungen der EU und


ISBN 9783656568759
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Warum liefern sich viele Jugendliche mit der Polizei zum Teil aus nichtigen Anlässen

Straßenschlachten? Warum werden terroristische Handlungen begangen?1 Diese und andere

Fragen stellen sich viele Menschen jeden Tag, wenn sie ihren Blick auf die Fernsehnachrichten

oder die Titelschlagzeilen der großen Tageszeitungen richten. Gerade in diesen Tagen,

in denen NATO-Kampfjets militärische Ziele im von Serben bedrohten Kosovo ins

Visier nehmen, stellt sich auch mir täglich die Frage nach dem Warum. Welche Motive

hinter den sichtbaren Handlungen stecken, ist für den Außenstehenden meist nur vage zu

erahnen. Es ist kaum zu erkennen, welche Umstände uns in Europa die gemeinsame Währungseinheit

gegeben haben, die im kommenden Jahrtausend die D-Mark in ihrer Funktion

ablösen wird? Oder was veranlaßte Europa, die nach Beendigung des Kalten Krieges zur

Nutzlosigkeit degradierte NATO weiter zu erhalten?

Schon lange beschäftigt mich die Frage, was Menschen zu ihren Handlungen treibt. Und

nicht erst seit der Handlungstheorie Max Webers, die dies angeblich erklären kann, beschäftigt

dieses Faktum die Menschheit. Bei näherer Betrachtung dieser Theorie wird mir

zwar bewußt, daß eine Analyse der Handlungsentscheidungen in den angesprochenen Fällen

möglich ist, doch bin ich mir nicht sicher, ob sich Alltagshandlungen wie der Erwerb

einer Tageszeitung und weitreichende politische Entscheidungen wie die Einführung des

Euro oder die Erhaltung der NATO auf die Bestimmungsgründe der Handlungstheorie Max

Webers zurückführen lassen. Immer wieder hat man die Kategorien [.] als Theorien verstanden,

die die Wirklichkeit erfassen sollen.2

In dieser Arbeit soll nun die Überprüfung der Möglichkeit dieser Zurückführung der Wirklichkeit

auf die Theorie erfolgen. Zunächst wird die Handlungstheorie in den betreffenden

Ansätzen dargelegt. Dann soll die Analyse der angesprochenen Anwendungsbeispiele ein

Ergebnis bringen.



1 Ralf Twenhöfel: Handeln, Verhalten und Verstehen. Entwicklungsschritte zum Motivverstehen, München 1982, S. 229.

2 Friedrich H. Tenbruck: Methodologie und Sozialwissenschaften, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie,

1986, 38. Jahrgang, S. 28.
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