Andreas-Hammerschmidt-Werkausgabe Band 5: Dialogi I+II (1645)


ISBN 9783957556301
296 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 105.75
Wird für Sie besorgt
Andreas Hammerschmidt (1611-1675), jahrzehntelang als Organist an St. Johannis in Zittau tätig, gehört zu den produktivsten und populärsten Komponisten des 17. Jahrhunderts.

Seine Werke
geistliche Chor und Ensemblemusik, aber auch Kammermusik, Lieder und Tänze
erschienen oft in mehreren Auflagen, denen renommierte Zeitgenossen
darunter der Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz und der Hamburger Dichter Johann Rist
rühmende Worte voranstellten.

Vornehmlich aufgrund der Fülle - nachzuweisen sind mehr als 700 Kompositionen - ist Hammerschmidts OEuvre erst ansatzweise erschlossen. Mit einer Edition, die von Prof. Michael Heinemann und Konstanze Kremtz, beide tätig an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, und Sven Rössel, dem aus Zittau stammenden Direktor der Kreismusikschule Dreiländereck, betreut wird, soll nun erstmals eine Gesamtschau dieses Werks geboten werden.

1645 legte Andreas Hammerschmidt mit den beiden Teilen der "Dialoge" gleich zwei Bände geistlicher Musik vor: neuerlicher Ausweis seiner Produktivität und auch der Leistungsfähigkeit seiner Verleger noch während des Dreißigjährigen Krieges. Die beiden Bände zeigen, dass Hammerschmidt um die Aktualität einer Gattung wusste, die sein großes Vorbild Schütz zwar auch in seinem OEuvre bedachte, doch ungleich weniger systematisch entwickelte als der Zittauer Kollege. Für die Gestaltung von Werken des Musiktheaters war das Verfahren, Akteure in unmittelbarer Wechselrede miteinander in Beziehung zu bringen, essentiell, indem nun nicht nur Strophen eines Liedes alternierend vorgetragen wurden, sondern die Protagonisten in direkter, freier Rede miteinander kommunizierten. Dieses Verfahren auch auf kleine kompositorische Formen zu übertragen und beispielsweise Texte von Martin Opitz und August Buchner nach solchen aktuellen Methoden zu vertonen, zeigt Hammerschmidt auf der Höhe des kompositorischen Diskurses seiner Zeit.

Hammerschmidts Verständnis des Hohelieds, das in einer von ihm redigierten Textfassung Martin Opitz' große Teile des zweiten "Dialogi"-Bandes einnimmt, als private Andachtsmusik konvergiert mit dem Konzept des ersten Bandes. Persönliche Zwiesprache mit einem Gegenüber, das weniger als natürliche Person denn als transzendente Instanz verstanden werden will, ist das Muster, das alle diese Vertonungen prägt.
ZUM ANFANG